Erich Gmünder
Mit einer hochrangigen Delegation aus Senegal wurde das 20. Jubiläum von Hand für Afrika in der katholischen Kirche im Stofel Teufen gefeiert. Dem Gottesdienst stand der St. Galler Bischof Markus Büchel vor. Er sorgte mit einem ganz speziellen Geschenk an die Gründerin Agnes Benz für die grosse Überraschung.
Untermalt wurde der Festgottesdienst von einem Chor aus Gossau sowie einem Alphorntrio mit einem prominenten Fahnenschwinger.
Doch der Reihe nach. «Gastgeber» Stefan Staub, Diakon der Pfarrei Teufen-Bühler-Stein hat eine ganz spezielle Beziehung zu Hand für Afrika. Bei der schicksalshaften ersten Begegnung von Agnes Benz mit dem senegalesischen Priester Ambrosius Tine, welche später zur Gründung des Hilfswerks führte, stand er der Pfarrei Riethüsli vor und konnte so die Entwicklung aus nächster Nähe begleiten.
Kindliches Gottvertrauen
«Aus der Begegnung wurde Wertschätzung und aus der Wertschätzung ist Freundschaft geworden mit dem einen Ziel, «Ambu» und seine Crew zu unterstützen, den Menschen das zu geben, was sie aus der Spirale der Armut herausführen kann: Bildung aufgrund der jesuanischen, christlichen Werte. Dafür steht Hand für Afrika.» Aus den zarten Anfängen wurde ein Hilfswerk, das ungeahnte Dimensionen annahm. Gegründet worden sei es aus einem grossen, ja geradezu kindlichen Gottvertrauen heraus, sagte Stefan Staub.
Bistumsmedaille für Agnes Benz
Bischof Markus Büchel stellte seine Predigt unter ein Thema, die alle Christen beschäftige, die Frage nach dem Sinn unseres Lebens, die Suche nach dem Himmel. So ein Himmel sei Hand für Afrika auch für die Armen in Afrika geworden, sagte der Bischof mit Blick auf Agnes Benz.
Er rief die Gründerin nach vorne und überraschte sie mit einem sehr raren und exklusiven Geschenk: Der Verleihung der silbernen Medaille des Bistums St. Gallen, die nur bei ganz seltenen Gelegenheiten vergeben wird. Letztmals hatte die damalige First Lady vor bald 25 Jahren anlässlich ihres Besuchs in St. Gallen diese Ehrung aus den Händen von Bischof Ivo Fürer erhalten. Die Verdienstmedaille könne man sich nicht verdienen. «Sie wird nur überreicht an Menschen, die so sehr gedient haben, dass wir einfach ein Zeichen setzen müssen. In diesem Sinne hast du, liebe Agnes, sie sicher mehr verdient als damals Hillary Clinton», sagte Bischof Markus lächelnd. «Und wenn wir jetzt wissen wollen, was Himmel ist und wie Himmel geht, dann geht zu Agnes!», sagte er unter grossem Applaus.
Agnes Benz erhielt dazu ein bischöfliches Dokument, wo ihr segensreiches Wirken mit Unterstützung ihres Ehemanns Kurt, der Familie, des Vereinsvorstandes und vieler Unterstützerinnen gewürdigt wird. «Leitstern ist für Agnes Benz das Jesuswort aus dem Matthäusevangelium: Amen, ich sage euch, was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan», steht darin wörtlich.