"15 Punkte? Das ist aber etwas viel, oder?"

08.10.2018 | Timo Züst

Nur zu zweit und mit einfacher, aber sehr guter Küche 15 Gault-Millau-Punkte geholt: Jacob van Seijen und Anne Hurmerinta. Archivbild: Erich Gmünder

Bildbericht: Timo Züst

Ein wichtiger Tag für Schweizer Gastronomen: Heute wurde die neue Liste der Restaurants mit Gault-Millau-Punkten veröffentlicht. In Teufen betrifft das zwei Restaurants. Der „Anker“ kann seine 15 Punkte halten und die „Blume“ wird zweieinhalb Jahre nach der Wiedereröffnung erstmals in die Liste aufgenommen. Mit stolzen 15 Punkten. Für die „Blume“-Wirte Jacob van Seijen und Anne Hurmerinta war diese Nachricht eine riesige Überraschung.

Um 13.27 Uhr erfahren Jacob van Seijen und Anne Hurmerinta von ihrem Glück. Im Auto nehmen sie den Anruf der Tüüfner Poscht entgegen. „Ich gratuliere Ihnen herzlich zu den 15 Gault-Millau-Punkten“, sagt der Journalist. „15 Punkte? Das ist aber etwas viel, oder?“, antwortet Jacob van Seijen. Er kann es kaum glauben. Gut, dass die Verbindung im Auto nicht sehr stabil ist. Man verabredet sich zu einem Gespräch eine Stunde später. In der Zwischenzeit konnten die Wirte die Aussage überprüfen: „Tatsächlich. Das hatte ich wirklich nicht erwartet.“

Anonyme Tester

Wie viele Punkte sie erhalten, wissen die Gault-Millau-Gastronomen bis zum Tag der Publikation nicht. Zwar wurden Jacob van Seijen und Anne Hurmerinta im Sommer schriftlich vorgewarnt – Details gab es aber keine. „Wir wussten, dass wir bei den Neuentdeckungen aufgeführt werden. Wie die Bewertung ausfällt, erfuhren wir nicht“, erklärt Jacob van Seijen. Für eine Aufnahme in das Gault-Millau-Buch bewirbt man sich nicht, sondern wird ausgesucht. Und wer erstmals Punkte erhalten soll, wird auf Herz und Nieren geprüft. „Die anonymen Tester kommen bei neuen Restaurants immer mehrmals vorbei“, so Jacob van Seijen. Aufgefallen seien sie dabei aber nicht. „So klug sind wir nicht“, sagt Jacob van Seijen lachend.

Schlichte Küche und Qualität

Trotz der Freude: Jacob van Seijen ist auch etwas verhalten. Die 15 Punkte „sind ja schon etwas übertrieben,“ Schliesslich seien sie kein Gourmet-Restaurant. „Wir machen schlichte Küche mit guter Qualität“, sagt Jacob van Seijen. Sie hätten es deshalb auch gar nicht auf Gault-Millau-Punkte angelegt. Früher, gesteht Jacob van Seijen, habe er wirklich jedes Jahr auf Punkte gehofft. Doch bei der „Blume“ sei es ihm nicht mehr darum gegangen: „Wir haben einfach gemacht, was wir wollten.“ Doch trotz all der Bescheidenheit, stolz ist man schon. Und es sei auch ein „gutes Zeichen“, dass man bei Gault-Millau nicht nur Gourmet-Restaurants auszeichne, sondern auch bodenständige Gastronomie-Betriebe. „Und vergessen Sie nicht: Wir sind nur zu zweit hier in der Blume“, sagt Jacob van Seijen.

Alles bleibt beim Alten

Was jetzt? Wird die „Blume“ 30 Prozent teurer? „Nein, Unsinn. Hier bleibt alles beim Alten. Wir haben ganz tolle Stammgäste. Die Gäste sind das Wichtigste, nicht die Gourmet-Tester“, sagt Jacob van Seijen. Er sei sich noch nicht einmal sicher, ob er die Plakette aufhängen wird. Aber für solche Überlegungen ist noch viel Zeit. Jetzt überwiegen Freude und Stolz: „Wir gehen feiern.“

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