Betrifft Artikel: «Je mehr Tunnel, desto besser?»
Nach der Info-Veranstaltung am 22. Juni 24 lohnt es sich einen Faktencheck zu machen.
- Ja, der Einspurtunnel ist machbar; für die Appenzeller Bahnen sind die Vorteile sehr begrenzt und die Mehrkosten (Unterhalt Bahntunnel, Liftanlagen, etc.) werden der Gemeinde Teufen jährlich in Rechnung gestellt.
- Für die Bahnbenützer ergeben sich nur Nachteile (Treppensteigen, Liftanlagen, Sicherheitsgefühl bei unterirdischen Haltestellen).
- Der Bahnhof Teufen wird mit einem riesigen leblosen Vorplatz und einer 18m hohen Betonstützwand verziert und die Bahnanlagen liegen min. 4 m unter der Oberfläche. Wo ist das wohnliche Teufen, das uns von den Initianten versprochen wurde?
- Zu den Kosten. Der Verein Tüüfener Engpass sagt in seinen Dokumenten: «Der Tunnel ist ohne weiters finanzierbar und weist ein perfektes Kosten- und Nutzenverhältnis auf.» Der Tunnel kostet wahrscheinlich etwa120 Mio. Franken oder mehr (ich habe in meinem beruflichen Alltag noch keinen Tunnel erlebt, der günstiger als die Kostenschätzung ausgeführt wurde). Bas Bundesamt für Verkehr hat keinen Anlass der Gemeinde Teufen ein Projekt finanziell zu unterstützen das bahntechnisch keine Vorteile bringt gegenüber dem Doppelspurprojekt für 60 Mio. Franken. Zudem werden die Kassen beim Bund immer leerer.
Die Gemeinde muss daher die Differenz von etwa 60 Mio. Franken tragen und sich mit diesem Betrag für 50 Jahre verschulden. Das entspricht etwa 1,5-mal dem jährlichen Steuerertrag der Gemeinde.
Wollen wir das wirklich unseren Nachkommen antun?
Fazit:
Die Grössenordnung der Kosten für das Projekt Bahntunnel sind bekannt.
Statt weiterhin Millionen für die Planung eines Vorprojekts auszugeben, soll die Gemeinde sofort einen Abbruch der Planung erwirken und das Doppelspurprojekt an die Hand nehmen.
Wir können dadurch 10 Jahre früher zu einer Lösung kommen, die zwar nicht optimal ist, aber eine Lösung darstellt, die sich die Gemeinde leisten kann.
André Gabus
dipl. Bauing ETH, Niederteufen