Zwischenbilanz: Zufriedenstellend, doch es könnten mehr Gäste sein

03.08.2018 | Erich Gmünder
badi freibad hengartner kalkan (14)
Ziehen eine vorsichtig-optimistische Zwischenbilanz: Gallus Hengartner (links) und Murat Kalkan. Bildbericht: Erich Gmünder Eigentlich sollten alle Voraussetzungen vorhanden sein, dass sich die rekordverdächtige, anhaltende Hitzeperiode aktuell auch bei den Eintritten in das Teufner Freibad niederschlägt. Mit bisher rund 19’000 Eintritten liegt die Badi Teufen jedoch hinter den Vorjahren und insbesondere hinter dem Jahrhundertsommer 2003. Über die Gründe lässt sich nur rätseln. „Das Wetter ist perfekt, das Wasser ist perfekt, deshalb stehen wir vor einem Rätsel,“ sagt der Leiter des Freibads, Gallus Hengartner, der uns zusammen mit Bademeister Albert Müller und Pächter Murat Kalkan Auskunft gibt. Ein Hauptgrund sei wohl die Ferienabwesenheit vieler Teufner. Die auffallend vielen auswärtigen Besucher polierten dagegen die Bilanz auf. Im Vergleichszeitraum bis Ende Juli wurden in den letzten 3 Jahren 21’500 Besucher gezählt. Aktuell sind es per Ende Juli 18’912. „Allerdings: Wir wissen noch nicht, wie der August wird“, relativiert er. In den Vorjahren konnte der August oft noch nachholen, was während der Sommerferien verpasst wurde. Und auf absehbare Zeit soll die aktuelle Hitzeperiode ja auch bis weit in den August hinein anhalten. Negativ zu Buche geschlagen hat das unsichere Wetter im Juni. Trotzdem: Die Sonnenbilanz kann sich sehen lassen. Bis jetzt gab es nur an 6 Tagen Regen, gegenüber 48 Tagen Sonne. 2017 gab es während der ganzen Saison gleich viele Sonnen- wie Regentage, nämlich exakt 32. Hohe Wasserqualität Die hohen Temperaturen und die intensive Sonneneinstrahlung haben ebenfalls Einfluss auf die Wasserqualität. „Die Wasserqualität ist perfekt, das zeigen nicht nur unsere regelmässigen Kontrollen, sondern auch der Inspektionsbericht der Lebensmittelkontrolle“, sagt Bademeister Albert Müller. „Die Belastung durch Fäkalbakterien und andere Stoffe ist unterhalb der Nachweisgrenze.“ Möglich ist das nur dank ständiger Kontrolle und entsprechenden Massnahmen. So werden täglich 65 Kubikmeter Frischwasser zugeführt, um das Wasser zu verdünnen. Dies ist leider auch nötig, weil manche Besucher nicht duschen und zudem die Blase im Bad entleeren, weil sie zu bequem sind, die WC’s aufzusuchen. „Und das sind im übrigen nicht, wie man denken könnte, die kleinen Besucher“, sagt Albert Müller dazu. Neben der Zufuhr von Frischwasser bedingt die Aufrechterhaltung der hohen Wasserqualität auch die Zugabe von chemischen Stoffen wie Javel-Wasser und überdurchschnittlich viel Salz zur Chlorierung resp. Desinfizierung. Die Beigabe erfolge jedoch in einem Rahmen, der noch als angenehm empfunden wird und die Gesundheit nicht beeinträchtigt, betont Albert Müller. Ebenfalls stark im Einsatz ist die Filteranlage, welche Sonnenschutzmittel und andere Verschmutzungen herausfiltert. Damit das Wasser gut durchmischt wird, sind die Umwälzpumpen Tag und Nacht im Einsatz. Dieser wetterbedingt erhöhte Aufwand im technischen Bereich werde sich auch in den Finanzen niederschlagen.
Treue Stammgäste: Die Frühschwimmer. Neuerungen mehrheitlich gut aufgenommen Nachdem es letztes Jahr aus Spargründen mehrere Einschränkungen im Betrieb gab, die zu Kritik führten, ging die Gemeinde nochmals über die Bücher und hatte für diese Saison verschiedene Anpassungen vorgenommen. Einerseits wurde auf vielfachen Wunsch die Anzahl der Frühschwimmertermine (ab 7 Uhr) von 2 auf 3 erhöht; diese seien mit jeweils rund 15 bis 20 treuen Stammgästen regelmässig sehr gut besucht. Anderseits wurde der Eingangsbereich mit elektronischen Eintrittsschranken neu gestaltet. Das System funktioniere nun nach der Ausmerzung der Kinderkrankheiten einwandfrei, sagt Gallus Hengartner. Kritisiert wurde letztes Jahr der Abbau im Gastrobereich. Die Gemeinde schrieb darauf das Badirestaurant zur freien Bewerbung aus. Dieses wird nun vom Pächterehepaar Maya und Murat Kalkan geführt, welche auch die Kasse betreiben. Bis jetzt seien ihm keine negativen Reaktionen bekannt. Die Gemeindefinanzen seien dadurch entlastet worden, denn das unternehmerische Risiko trage nun der Pächter, sagt Gallus Hengartner. Murat Kalkan zieht trotz der durchzogenen Bilanz, was die mangelnden Eintritte angeht, ein mehrheitlich positives Fazit. Sie seien in Teufen gut aufgenommen worden. Für ihn ist jetzt schon klar, dass er und seine Frau nächstes Jahr weitermachen wollen: „Teufen ist eine gute Gemeinde.“Er macht aber auch klar, dass der Betrieb nur rentiere, weil er familiengeführt sei. Damit sei er flexibler und weniger auf externes Personal angewiesen. Neues 12er-Abo Neu im Angebot ist ein 12-Abo zum Preis von 10 Eintritten (Fr. 60.–, für Kinder Fr. 30.–). Geprüft werde auch der vielfach geäusserte Wunsch nach Tageskarten. Der Eintritt gilt nur für die Dauer eines ununterbrochenen Aufenthalts. Wer die Badi verlässt und später am Tag nochmals baden will, muss ein neues Ticket lösen. Mehrheitlich positiv ist im übrigen die Bilanz bei den Badeunfällen. „Wir mussten einige Pflästerli verteilen, zum Teil wegen Platzwunden am Kopf, doch es handelt sich vorwiegend um Bagatellfälle“, sagt Albert Müller.      

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