«Ziel ist ein tragfähiger Konsens»

02.07.2018 | Erich Gmünder
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Die Lage des neuen Sekundarschulhauses im Gebiet Landhaus auf gemeindeeigenem Boden. Fotos: zVg.
Erich Gmünder Der Projektwettbewerb für das neue Sekundarschulhaus ist in eine neue Phase getreten: Aus zahlreichen Bewerbungen wurden 12 Architekturbüros ausgewählt, welche nun Zeit haben, bis Ende September ihr Projekt einzureichen.Einblicke in den Prozess gibt der externe Fachberater Martin Widmer, Architekt aus St. Gallen. Am 4. März 2018 haben die Stimmberechtigten von Teufen bei hoher Stimmbeteiligung dem Projektierungskredit in der Höhe von 900’000 Franken mit deutlichem Mehr zugestimmt. Dies nachdem 2015 ein erster Anlauf primär an den Kosten für den Bodenerwerb gescheitert war. Nach dem Ja hat unter dem Präsidium von Pascale Sigg eine neu gebildete Arbeitsgruppe Sekundarschulhaus ihre Arbeit aufgenommen. Der Projektwettbewerb wurde gemäss Submissionsordnung öffentlich ausgeschrieben. Insgesamt haben sich 49 Architekturbüros sowie 33 Nachwuchsbüros für die Teilnahme am Projektwettbewerb interessiert. Nun konnte anfangs Juni die sogenannte Präqualifikation abgeschlossen werden. Jetzt ist klar, wer zum anonymen Projektwettbewerb eingeladen wird: Es sind 10 ordentliche sowie zwei Nachwuchsbüros. Abgabetermin für die Arbeiten ist der 28. September; bis 12. Oktober müssen die Modelle eingereicht werden. Ende Dezember wird der Entscheid der Jury bekanntgegeben und gleich anschliessend werden das Siegerprojekt sowie die weiteren Arbeiten öffentlich ausgestellt. Kompetenz in Holz- und Bildungsbau Für die Teilnahme am Wettbewerb wurde eine wichtige Vorgabe gemacht: Der Neubau soll im Holzbau erstellt werden. Dementsprechend wurden bei der Auswahl einerseits Kompetenz in der Planung mit Holzbauten, anderseits Erfahrungen im Bildungsbau vorausgesetzt. Die eingegangenen Bewerbungen wurden dementsprechend rangiert und ausgewählt. Damit dies möglich war, wurde auch die Jury mit einem Holzbauingenieur verstärkt, Peter Mackiol aus Beinwil. Als Grundlage für die Bewertung mussten je zwei Referenzprojekte eingereicht werden; bei den Nachwuchsbüros wurden je ein umgesetztes oder im Bau befindliches Projekt sowie ein offener Wettbewerbsbeitrag verlangt.
Martin Widmer ist Fachberater für den Schulhausneubau im Landhaus.
Mit Lust und Freude am Werk Der St.Galler Architekt Martin Widmer wurde von der Arbeitsgruppe Sekundarschulhaus als externer Fachberater engagiert. Als Projektleiter organisiert er das ganze Verfahren von der Ausschreibung bis zum Abschluss des Projektwettbewerbs, klärt die rechtlichen Fragen, achtet auf die Einhaltung der Termine und verfasst die Protokolle und Berichte der Jury. Der 54-Jährige hatte sich bereits kurz nach dem Studium an der ETH als Architekt selbständig gemacht. Nach 20 Jahren wechselte er 2013 als Partner und Geschäftsstellenleiter zu blumergaignat in St.Gallen und begleitet heute Grossprojekte, vor allem im Spitalbau, als Projektcoach. Zu den grösseren, laufenden Projekten gehören das Ostschweizer Kinderspital in St.Gallen oder die Erweiterung des Alters- und Pflegezentrums Josefshaus in St.Gallen, das vergangenes Jahr durch eine spektakuläre Villenverschiebung von sich reden machte. Das Schulhausprojekt in Teufen ist in dieser Liste eines der kleineren Projekte, sowohl  was die Investitionssumme, 20 Mio. Franken, als auch die Projektdauer angeht, handle es sich doch bei komplexen Bauvorhaben im Spitalbereich oft um Phasen von 10 und mehr Jahren. Neben den fachlichen Aspekten ist für ihn im ganzen Prozess auch die menschliche Seite wichtig. «Ich will, dass die Mitwirkenden lustvoll und mit Freude mitmachen und nach einer langen Sitzung jeder mit dem Gefühl hinausgeht: Das war jetzt ein super Tag.» Mindestens einmal müsse an einer Sitzung auch herzhaft gelacht werden können. Das sei bisher in Teufen der Fall gewesen. Die Freude, gemeinsam an einem Projekt für künftige Generationen arbeiten zu können, sei spürbar. Alle Meinungen ernst nehmen Diese Stimmung übertrage sich auf die ganze Projektorganisation und, so hofft er, auch auf die Akzeptanz in der Bevölkerung. Dies sei in einem Fall, wo schliesslich die Bevölkerung in einem demokratischen Prozess über das Ergebnis abstimme, ganz besonders wichtig. In Teufen schätzt er besonders, dass man versuche, ganz unterschiedliche Gruppen einzubinden und auch Menschen mit kritischen Meinungen ernst zu nehmen. Ziel sei es, am Schluss einen tragfähigen Konsens zu erreichen.

Die Wettbewerbsteilnehmer

Das Preisgericht hat beschlossen, folgende zehn Teilnehmer zum anonymen Projektwettbewerb zuzulassen: ARGE Ryf Partner Architekten/kämpferstählin. architekten, Zürich; Hubert Bischoff Architekten BSA, Wolfhalden; Dahinden Heim Partner Architekten, Winterthur; Gähler Flühler Architekten AG, St.Gallen; Graf Biscioni Architekten AG/SIA, Winterthur; Bob Gysin + Partner AG, Zürich; LOCALARCHITECTURE, Zürich; Menzi Bürgler Architekten, Zürich; raumfindung architekten gmbh, Rapperswil; team4 Architekten ETH/SIA AG, Zürich. Zudem werden folgende zwei Nachwuchsbüros zur Wettbewerbsteilnahme eingeladen: Finger Architekten, St.Gallen; Nord GmbH Architekten BSA SIA, Basel. Im weiteren wurde ein Nachwuchsbüro ausgewählt, welches im Falle einer Absage ins Teilnehmerfeld aufgenommen würde: Huber Waser Mühlebach, dipl. Architekten ETH SIA, Luzern. pd.

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