Warum nicht auch das Regenwasser sammeln?

03.12.2015 | TPoscht online
Brunnen Schulanl

In der aktuellen „Tüüfner Poscht“  (TP 10/2015) lese ich, dass das Wasser in Teufen (nur) Fr. 2.50 kostet.

Das ist nicht einmal die halbe Wahrheit.

Gemäss der letzten Rechnung vom 30. Oktober 29015 betragen die Wasserkosten für 3 Wohnungen :

–          Wasser Fr. 2.50 pro Kubikmeter

–          Grundgebühr Zähler   Fr. 150.- pro Jahr

–          Abwasser = Wasserverbrauch Fr. 2.30 pro Kubikmeter

–          Grundgebühr Abwasser  3 x Fr. 100.- pro Jahr

Bei einem Wasserverbrauch von 194 Kubikmeter beträgt somit in meinem Dreifamilienhaus der Preis pro Kubikmeter Wasserbezug Fr. 7.12 und nicht Fr. 2.50

Natürlich ist das immer noch günstig.

Der Wasserbezug betrug in meinem Dreifamilienhaus bei 6 Personen (Erwachsene und Kinder)  88.6 Liter pro Tag. Das ist weit entfernt von 175 Liter.

Hätten wir für den Garten keine Regenwasseranlage und würden wir ein Gartenschwimmbad unterhalten, kämen wir vielleicht auch höher.

In 175 Litern wäre alles inbegriffen, was in der Schweiz ab Wasserversorgung bezogen wird, also auch Industrie und Gewerbe, Spitäler und Heime, Schwimm- und Hallenbäder.

Eine interessante Rechnung :

Der Jahres – Niederschlag (Regen und Schnee) beträgt als Wasser gemessen ca. 1.50 m oder 1.5 Kubikmeter oder 1’500 Liter pro Quadratmeter. Da Teufen eine Fläche von 15.25 Quadratkilometer hat, fallen also bei uns pro Jahr ca. 22’875’000 Kubikmeter Wasser auf die Erde. Der Wasserverbrauch bei 175 Litern pro Tag und 6’000 Einwohnern wäre demnach 383’250 Kubikmeter oder 1.675 % der Niederschlagsmenge.

Wie wir bald auf jedem Dach Solaranlagen bauen, könnten wir mit einfachen Mitteln auch Regenwasser sammeln, zumindest für die Tiere und den Garten. Gemäss meiner Liegenschaft würde man damit gegenüber dem Jahresdurchschnitt rund 50% Trinkwasser sparen und dafür erst noch keine Abwassergebühr zahlen.  Förderung der Regenwassernutzung, das ist vielleicht das nächste Projekt der Bauverwaltung Teufen.

Paul Grunder, Eidg. Dipl. Zimmermeister, Holzbauingenieur, Bächlistrasse

 

Nichts ist so einfach, wie es scheint….

Darf ich mich kurz einmischen und zwei Dinge richtigstellen:

1. In den 175l/E*d sind Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft NICHT inbegriffen. Die Haushalte brauchen etwa einen Viertel des Wassers, Landwirtschaft 20%, Gewerbe und Industrie 55%. Insgesamt brauchen wir also knapp 700 l Trinkwasser pro Tag und Einwohner!

2. Die Förderung von Regenwassernutzung ist im Grundsatz ein gute Sache. Sie hat einfach ein paar Nachteile schwerwiegender Art:

a) Löschwasser: Unser Trinkwassernetz inkl. Reservoire ist eben auch für den „Brandschutz“ konzipiert.

b) Hygiene: Die Trinkwasserversorgung untersteht der Lebensmittelgesetzgebung. Fliesst zu wenig Wasser durch die – aus Gründen des Brandschutzes – reichlich dimensionierten Rohre, kann das zu Wiederverkeimung führen. Werden die Brauchwasseranlagen aus Gründen der Versorgungssicherheit verbotenerweise mit den privaten und nicht kontrollierten Brauchwasseranlagen verbunden, nimmt die Verkeimungsgefahr noch einmal drastisch zu.

 

Ihr seht: Nichts ist so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Michael Stern, Fachstelle Entsorgung&Energie Teufen, Dorf 7

 

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