In der Tüüfner Poscht online wurde sie gestern angekündigt: Die Premiere mit der Abstellung des Glockenschlags in der Nacht. Daraus wurde nichts: Regelmässig wie seit Jahrhunderten schlug die Uhr alle Viertelstunden und gab zur vollen Stunde die Zeit an. Mesmer Werner Wieser stand heute Morgen vor einem Rätsel.
Einige Anwohner hatten ihre Ohren gespitzt und darauf gewartet, dass der Viertelstundenschlag um 22.15 Uhr aussetzen würde – doch es schlug wie gewohnt, und das die ganze Nacht durch.
Auf Facebook, wo der Artikel über die Abstellung des Stundenschlags für Diskussionen sorgt, gab es dazu einen belustigten Kommentar: „Durfte soeben voller Freude feststellen, dass die gute alte Grubenmannkirche sich erfolgreich gegen den Frevel wehrte und in vertrauter Manier 4 + 11 schlug“, schrieb ein User kurz nach elf Uhr abends.
Elektronik spielte einen Streich
Ob es der Geist der Grubenmannkirche war, der sich der behördlichen Anordnung widersetzte, ist wohl eher zu bezweifeln. Doch auch Mesmer Werner Wieser stand heute Morgen vor einem Rätsel.
Am Telefon beriet er sich mit einem Fachmann der Firma Muff, welche die Umstellung programmiert hatte, und gemeinsam checkten sie das Programm durch. Schliesslich stellten sie fest, dass die Neuprogrammierung nicht vollständig erfasst war. Der Fehler konnte schliesslich nach ein paar Minuten „Fernbehandlung“ am Läutcomputer behoben werden.
„Möglicherweise ist die SD-Karte auf dem postalischen Weg mit einem elektromagnetischen Gerät in Kontakt gekommen und deshalb eine Störung aufgetreten“, mutmasste Werner Wieser nach dem Telefon.
Werner Wieser geht davon aus, dass es beim zweiten Anlauf diese Nacht wirklich klappen wird.
Erich Gmünder