Bildreportage: Erich Gmünder
Wie reagiert die Feuerwehr, wenn in einem in die Jahre gekommenen Altersheim ein Brand ausbricht? Die zwei Teufner Züge der Stützpunktfeuerwehr Teufen-Bühler-Gais (TBG) übten den Ernstfalleinsatz am und im altehrwürdigen Haus Bächli.
Der Brand brach um Montagabend, 9. Mai um 19.15 Uhr in der Küche der ehemaligen Heimleiterwohnung aus; der Rauch löste den Brandmelder aus, so die Anlage der angekündigten Alarmübung, und dann ging es Schlag auf Schlag.
Wenige Minuten später traf das erste Einsatzfahrzeug bemannt am Schadenplatz ein.
Bereits standen zwei „Bewohner“ im zweiten und im vierten Stockwerk am Fenster und riefen um Hilfe.
Nun galt es für den Einsatzleiter und seine Mannen, ruhig Blut zu bewahren.
Die Feuerwehrleute zeigten vollen Einsatz.
Aus den Fenstern quoll bald dichter Rauch. Mit Atemschutzgeräten drangen die Einsatzkräfte zum Brandherd vor und bekämpften das Feuer.
Bei der Personenrettung aus dem vierten Stock wurde die Autodrehleiter eingesetzt.
Bei der Rettung aus dem zweiten Stock kam eine konventionelle Leiter zum Einsatz.
Eine dritte Person wurde über das Treppenhaus gerettet; dabei kam eine Evakuierungsmatte zum Einsatz, mit der die Person mitsamt der Matratze – gesichert mit zwei Gurten – aus dem Bett gehievt und unbeschadet über die Treppe nach unten gezogen wurde. Als supponierte „Bewohner“ hatten sich „Figuranten“ zur Verfügung gestellt.
Mitten im Geschehen brach im Wöschhüsli vis-à-vis ein Brand aus – Angestellte hatten in der Aufregung das Bügeleisen stehen lassen, so die Übungsanlage – , und dichter Rauch nebelte die Szene ein.
Interessiert verfolgten die richtigen Bewohner den Feuerwehreinsatz. Von Aufregung keine Spur: „Wir waren in jungen Jahren selber in der Feuerwehr, deshalb kennen wir das“, sagten Tony Angerer und Erwin Bischofberger sowie Niklaus Thöny übereinstimmend.
Bei der anschliessenden Übungsbesprechung wurden die Einsatzkräfte von den beiden auswärtigen Übungsleitern für ihren flinken Einsatz gelobt, aber auch mit Kritik wurde nicht gespart – alles mit dem Ziel, die Lehren zu ziehen, damit die Koordination und Kommunikation zwischen Einsatzleitung und Mannschaft im Ernstfall auch unter erschwerten Bedingungen klappt.
Dabei stellt das Haus Bächli mit seiner Holzkonstruktion die Feuerwehr vor eine besondere Herausforderung, da sich sowohl Feuer wie Rauch rasch ausbreiten können. So reagierte in kurzer Zeit die Brandmeldeanlage im vierten Stock, obwohl der mit Disconebel simulierte Rauch sich beim Brandherd im zweiten Stock entwickelte.

Eine verblüffend einfache, aber wirkungsvolle Rettungsmöglichkeit ist der Einsatz der Evakuierungsmatte. Diese ist bei nicht mehr mobilen Menschen standardmässig und praktisch unsichtbar zwischen Matratze und Bettrost montiert, was eine rasche Evakuation ermöglicht.
Besonderes Lob gab es am Schluss auch für die Figuranten, welche sich für die realitätsnahe Bergung zur Verfügung gestellt hatten.