Nach den positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden letzten Jahres, beschlossen wir von der Kinder- und Jugendarbeit Teufen, den Segeltörn in Holland 2017 erneut durchzuführen. Jugendliche aus Heiden, Teufen und Speicher nahmen an diesem einmaligen Abenteuer teil. Nach einem Infoabend für die Eltern und die Teilnehmenden im Februar war die Vorfreude auf den Ausflug bei allen gross.
(Dieser Bericht basiert auf den Tagesberichten der Jugendlichen und Ergänzungen der Jugendarbeitenden)
Am Sonntag, 16. April holte unser Carchauffeur alle Jugendlichen aus den Dörfern ab und die Reise nach Holland startete. Wir fuhren die ganze Nacht durch und am nächsten Morgen erreichten wir die idyllische Hafenstadt Harlingen. Mit grossem Eifer transportierten alle ihr Gepäck auf das Schiff „Pelikaan“. Schnell freundeten wir uns mit den schmalen Kajüten an und stellten uns auf eine Woche auf engeren Raum ein.
Peter, der Kapitän des Schiffes, erklärte uns später die Begriffe der unterschiedlichen Segel und teilte die Jugendlichen in Gruppen ein. Diese waren jeweils verantwortlich für die jeweiligen Segel. Später kauften wir in Harlingen Proviant für die ganze Woche ein und kurz darauf segelten wir auch schon los. Alle mussten mithelfen, das schwere Segeltuch hochzuziehen. Wir segelten etwa 3 Stunden auf dem Wattenmeer, genossen die Aussicht und halfen immer wieder beim Segel spannen.
Am selben Tag erreichten wir das Dörfchen Makkum. Vier Jugendliche bereiteten das Abendessen vor. Es gab Spaghetti mit drei verschiedenen Saucen! Die anderen ruhten sich in den Zimmern aus oder besichtigten das Hafendörfchen. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden alle Ämtli erledigt. Danach gingen einige ins Dorf und die anderen spielten auf dem Schiff Schach oder jassten zusammen. Der Gruppenzusammenhalt stärkte sich bereits schon am ersten Abend.
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Enkhuizen. Aufgrund des starken Windes mussten wir alle vier Segel hissen. Einige durften auf das Netz unter dem Klüverbaum liegen, natürlich nur mit Sicherheitswesten. Nach fünf Stunden Fahrt, die wir vor allem mit Jassen und Schach spielen verbrachten, mussten wir die Segel wieder reinnehmen. Kurz darauf legten wir auch in der Hafenstadt Enkhuizen an. Wir hatten bis viertel vor Sieben Freizeit. Ausgenommen von denen, die kochen mussten. Sie machten leckere Hamburger, die alle anderen später genossen.
Am Mittwoch besuchten wir morgens das Freilichtmuseum im Städtchen. Dort konnten wir einen Spaziergang durch die Geschichte unternehmen. Der Freilichtteil des Museums ist ein sechs Hektar großes Areal, bebaut mit authentischen Gebäuden des ehemaligen Zuiderzee-Gebiets wie z.B. eine Kirche, eine Fischräucherei, eine Mühle, eine Käserei mit Lagerhaus, Geschäfte und Wohnhäuser aus den umliegenden Fischerdörfern. Wir durften den Handwerkern beim Stricken der Netze helfen, bei der Segelmacherei ein Segel herstellen, der Dienstmagd zur Seite stehen oder mit den Bewohnern plaudern. Am Nachmittag besichtigten wir das wunderschöne idyllische Städtchen und kauften Souvenirs für unsere Familie und Freunde ein.
Am Donnerstag war das Tagesziel die Insel Texel. Wir segelten etwa fünf Stunden auf dem Meer. Das Wetter war an diesem Tag ziemlich durchzogen. Es hat stark gewindet und wir kamen daher gut voran.
Während der Fahrt wurde viel gejasst. Der Lieblingsjass aller war „Arschlöchle“ und „Hose abä“. Die Stimmung auf dem Schiff war trotz der Kälte sehr gut und ausgelassen. Auf der Insel Texel angekommen, suchten wir erst einmal die Duschen am Hafen auf. Zum Abendessen gab es Reis Casimir.
Am nächsten Tag zeigten alle nochmals super Einsatz. Man spürte den starken Gruppenzusammenhalt und die positive Stimmung auf dem Schiff trotzte der Kälte. Wir segelten nach Terschelling. Dort hatten wir sogar am Hafen WLAN und konnten das Handy wieder mal benutzen. Doch das Dörfchen war viel interessanter. Die schmalen Gassen mit ihren einladenden Geschäften lockten uns nach draussen. Wir verbrachten den Nachmittag im Dörfchen und am Abend kochten Stefan, unser Matrose, und Thomas frische Fische. Es war sehr lecker. Unseren letzten Abend auf dem Schiff verbrachten wir mit Jassen, diversen Gruppenspielen, Gesprächen und Gesang. Jedoch mussten wir um Mitternacht im Bett sein, da wir am nächsten Tag nochmals segeln durften.
Am Samstag segelten wir wieder zurück nach Harlingen. Dort putzten wir unser Segelschiff und liessen den Abend in einer Pizzeria ausklingen. Um 21:00 fuhr unser Bus zurück in die Schweiz.
Es war ein Abenteuer, welches hoffentlich allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Neue Freundschaften wurden geknüpft, neue Lieder und Spiele gelernt, neue Fertigkeiten beim Segeln wurden erlernt, die Gruppe wurde gestärkt und Alternativen zur Handynutzung wurden gefunden. Somit also eine wichtige, sinnvolle Feriengestaltung, welche wir hoffentlich nächstes Jahr wieder anbieten können.
Herzlichen Dank an die Gruppe Brillant für die finanzielle Unterstützung, an die Gemeinde Teufen für die Ermöglichung der Papiersammlung, an die Gemeinden Heiden und Speicher und schlussendlich DANKE an alle Jugendlichen, die teilgenommen haben!