Der Gemeinderat ist nun also bereits nach dem ersten Wahlgang wieder komplett. FDP und SP können sich zufrieden die Hände reiben: Ihre Strategie mit der gegenseitigen Unterstützung ihrer Kandidaten ist voll aufgegangen. Beide Parteien haben ihre Schäfchen im Trockenen: Die SP ist im zweiten Anlauf mit Bea Weiler wieder in der Exekutive vertreten, und die FDP hat in Gemeinderat und GPK eine Mehrheit. Trotzdem hinterlässt das Ergebnis einen schalen Nachgeschmack, ist doch damit die dritte Teufner Partei, die SVP, welche im Nachgang zu den Querelen um die Entschädigungsaffäre einen Neuanfang forderte, von der „Regierung“ ausgeschlossen.
Die SVP hat allerdings diesen Wahlausgang weitgehend sich selber zuzuschreiben. Offenbar genügten ihre Kandidaten den Anforderungen aus Sicht der anderen Parteien sowie nun einer Mehrheit der Stimmenden nicht. Selbst in der eigenen Partei machte sich Unzufriedenheit breit, empfahl doch ein „Bürgerliches Komitee“ aus SVP-Kreisen nur einen der beiden SVP-Kandidaten zur Wahl. Auch das Gewerbe nahm keinen der beiden SVP-Kandidaten auf seine Liste, liess jedoch einen Listenplatz leer. Zu hoffen ist, dass sich die SVP nach diesem Ergebnis nicht in den Schmollwinkel zurückzieht, sondern sich auf ihre Stärken besinnt und überzeugende Leute aufbaut, denn die nächsten Wahlen kommen bestimmt.
Mit Beginn der Amtsdauer am 1. Juni erfolgt ein Neustart mit einem fast zur Hälfte erneuerten Team unter dem 2010 gewählten Gemeindepräsidenten, der nun der Amtsälteste ist. Es hat die schwierige Aufgabe, den Vertrauensverlust aus den Vorkommnissen der letzten Jahre wieder wettzumachen und mit der ebenfalls mehr als zur Hälfte erneuerten Geschäftsprüfungskommission in einen konstruktiven Dialog zu treten. Zu wünschen wäre, dass auch die Entschädigungsfrage bald entschieden wird, damit man sich mit voller Kraft wieder den wirklich wichtigen Fragen zuwenden kann.
Erich Gmünder