Nachdem sich die Wettersituation über das Wochenende stabilisiert hat, konnte am Montagmorgen mit dem Aufrüsten des Sturmholzes begonnen werden. Erste Priorität hat die Freimachung der Hüttenstrasse zwischen Liebegg und Jägerei. Dabei ist besondere Vorsicht geboten.
„Das Aufrüsten von Sturmholz ist mithin die gefährlichste Arbeit überhaupt, die man als Forstwart machen kann“, sagt Gemeindeförster Thomas Wenk.
Der Grund ist, dass auf den Stämmen zum Teil extreme Spannungen herrschen. Diese sind zum Teil ineinander verkeilt oder stark durchgebogen. Ein Schnitt am falschen Ort kann zu einer exlosionsartigen Entladung der Spannung mit gefährlichen Folgen für Arbeiter und Umstehende führen.
Gefährlich sind auch die tonnenschweren Wurzelteller von entwurzelten Baumtitanen, die nun in der Luft hängen. Wenn sie kippen, können sie einen Menschen unter sich begraben. Genau das ist beim Sturm Lothar 1999 in einem anderen Schweizer Wald passiert, mit tödlichen Folgen, weiss Thomas Wenk. Die Erfahrungen von damals wurden ausgewertet und flossen in die Ausbildung ein.
Bevor es heute morgen in den Wald ging, fand deshalb zuerst eine Instruktion statt, um das Bewusstsein für die besonderen Gefahren im Umgang mit Sturmholz zu schärfen und auch den Forstwartlehrling, der damit noch keine Erfahrung hat, darin auszubilden.
„Wichtig ist, vor Ort jede Situation immer wieder neu zu beurteilen, jeden Stamm und das Umfeld genau anzuschauen und jedes Risiko auszuschalten“, sagt Thomas Wenk.
Erste Priorität beim Aufrüsten des Sturmholzes hat die Freimachung der Hüttenstrasse zwischen Jägerei und Liebegg. Zwar sind mittlerweile alle Liegenschaften im Gemeindegebiet wieder erreichbar; wegen des Engpasses bei der Jägerei sind jedoch die Liegenschaften unterhalb der Jägerei zurzeit mit Lastwagen oder dem TLF der Feuerwehr nicht erreichbar, weshalb alles daran gesetzt wird, dass die Zufahrt in diesen Tagen frei gelegt werden kann. Danach folgen die Wanderwege auf dem Eggen-Höhenweg, und danach das übrige Sturmholz in den Wäldern.
Thomas Wenk schätzt, dass das Sturmholz rund ein Drittel bis ein Viertel der jährlichen Holznutzung ausmacht. Ein Teil des Holzes kann als Bauholz verwertet werden, der Rest wird zu Brennholz verarbeitet. Damit der Markt nicht zu stark belastet wird, werden geplante Schläge verschoben.