56 Teufnerinnen und Teufner werden dieses Jahr 66 Jahre alt. 26 von ihnen folgten der alljährlichen Einladung des Gemeinderats zur 66er-Feier im Lindensaal.
Gemeindepräsident Walter Grob wies in seiner Begrüssung darauf hin, dass die Zahl der Jahrgänger 1949 fast identisch ist mit jener der Jungbürger dieses Jahres, Jahrgang 1997.
Unser ganzes Leben, jeder Tag ist dem Wandel der Zeit unterworfen. So begann die Rede von Walter Grob, denn auch die 66-Jährigen sind nicht mehr 20, aber noch voll im Saft! Wenige werden weiter beschäftigt, die anderen geniessen die Freiheit, ihre Zeit selber einteilen zu dürfen, und profitieren von Angeboten der Gemeinde oder von anderen Organisationen wie der Pro Senectute und dem Seniorissimo.
Peter Elliker stellte das vielseitige Angebot von Seniorissimo vor, und Jacqueline Gavrani berichtete von der umfassenden Beratung der Pro Senectute.
Gemeinderat Roger Stutz führte durch den Anlass, wie es ihn nur in wenigen Gemeinden gibt. Kulinarisch verwöhnt wurden die Gäste durch die Linden-Küche, und musikalisch durch das Flötenensemble Blinkies.
Wer ist wohl der Jahrgänger/ die Jahrgängerin neben mir? Kenne ich jemanden?
Diese Fragen liegen zu Beginn in der Luft.
Unter den Anwesenden ist manches Gesicht bekannt. Die zwei Herren am Ende des Tisches haben sich jedoch erst heute kennengelernt. Der eine ist an der Steinerstrasse in Niederteufen zu Hause, der andere wohnt in der Nähe des Schulhauses Gählern an der Speicherstrasse. Es liegen über zwei Kilometer dazwischen.
Der Zeitdruck ist weg
Pensioniert sind die meisten: Schreiner, Hauswart, Sozialarbeiterin und Atemtherapeutin, Schuhoberteilnäherin, Postbeamter, Unternehmer, Wirtin und mehrere Lehrerinnen und Lehrer. Da hört man nichts von einem Pensioniertenschock. Je nach Interesse engagiert man sich z.B. als Kassier des Kantonalen Lehrerverbandes, als Helfer des Kleintiervereins oder man begegnet sich beim Spazieren mit dem Hund.
Die 66-jährige Toggenburgerin, die seit acht Jahren in unserer Gemeinde wohnt, geniesst es, die Freiheit zu haben, selber zu entscheiden, auch einmal nichts zu tun. Sie ist gerne zu Hause, engagiert sich aber in der Freiwilligen Arbeit FTZ (Freiwilligen Team Zoo) in Zürich.
Eine gebürtige Slowenin kümmert sich um eine ältere Dame im selben Haus, besucht den Turnverein und findet es schön, sich einfach einmal ausruhen zu können. Der Zeitdruck ist weg, man kann anders einteilen.
Die Wirtin arbeitet weiter, zwar etwas reduziert, aber immer noch mit viel Freude.
Ein Anlass wie heute bietet Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Gleichgesinnte zu finden.
Flötenlehrerin Elisabeth Stingelin macht am Schluss darauf aufmerksam, dass sie offen sei, mit Pensionierten ein Flötenensemble zu gründen. Es sind alle herzlich eingeladen. Und so endet der diesjährige Altbürgertag mit Applaus.
Marlis Schaeppi