Ich gehöre zu den Stimmbürgern, die am 18.1.2015 gegen den (Lang-)Tunnel gestimmt haben. Damals liess ich mich von den finanziellen Folgen der Tunnelvariante leiten, die vom damaligen Gemeinderat äusserst sorgfältig analysiert wurden mit dem Ergebnis, dass Teufen sich den Tunnel kaum leisten könne. Wenn ich mich an die Orientierungsversammlung vom 16.12.2014 erinnere, wurde damals intensiv über die Kosten diskutiert, aber kaum wirklich über die verkehrstechnischen Folgen der beiden Varianten oder vom Eingriff ins Ortsbild. Von einem Kreisel beim Bahnhof war damals nicht die Rede, auch nicht von Haltestellen, die bei der Doppelspur möglicherweise in die Strasse gebaut werden. Bei den Kosten ging man von Schätzungen von 26 Mio für die Doppelspur und 65 Mio für die Langtunnel-Variante aus.
Gut zwei Jahre später reden wir von 36,8 Mio für die Doppelspur – eine Abweichung von +40% und das ist wohl noch nicht das Endergebnis. Heute stelle ich fest, dass ich den damaligen Abstimmungs-Entscheid aufgrund von mangelhaften Grundlagen getroffen habe. Da bin ich wohl selbst schuld, aber ich möchte diesen Fehler nicht wiederholen und hoffe deshalb, dass mit der Annahme der Kurztunnel-Initiative für beide Varianten seriöse Vorprojekte mit verlässlichen Kostenberechnungen gemacht werden.
Sollte der Gemeinderat mit dem Vorprojekt Kurztunnel zusätzlich das alte Projekt Langtunnel mit den erwiesenen Vorteilen ins Spiel bringen, wäre dies wohl sinnvoll. Und mit dieser Ansicht bin ich nicht allein. Dies wird die Gemeinde Teufen ca. 1 Mio. Franken kosten und möglicherweise zu einer zeitlichen Verzögerung führen. Aber dann können wir Ende 2018 aufgrund von klaren Fakten und Zahlen über unser „Generationenprojekt“ abstimmen. Ich danke den Initianten „Kurztunnel“, dass sie eine breite Diskussion losgetreten haben und hoffe, wir bekommen die gewünschten Entscheidungsgrundlagen mit einem Ja zur Initiative.
Roland Bieri, Vorderhausstrasse 2a, 9053 Teufen
