Bildbericht: Erich Gmünder
Am Abend dieses fast sommerlich warmen ersten Aprilsonntags trafen sich Neugewählte und ihre Angehörigen sowie die Vertreter der Behörden und Parteien zum Wahlapéro im Restaurant Gemsli. Draussen wehte ein frisches Lüftchen – ein Omen für den frischen Wind, welchen die Neuen ins Gemeindehaus bringen werden?
Die vier frischgebackenen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte und die drei neuen GPK-Mitglieder sowie deren neuer Präsident standen im Mittelpunkt der kleinen Feier, die ohne Reden auskam.
Auffallend viele Kinder bevölkerten das Restaurant – die Neugewählten sind mehrheitlich jüngeren bis mittleren Alters und brachten ihren Nachwuchs mit. Das Durchschnittsalter in Gemeinderat und GPK ist merklich gesunken. Die durchschnittliche Amtszeit liegt zwischen 10 Monaten (GPK) und 15 Monaten (Gemeinderat).
Die Verlierer dieses Wahl- und Abstimmungssonntags waren naturgemäss in der Minderheit. Während sich die beiden SVP-Kandidaten nicht sehen liessen, kam Bernd Geldmacher, der auf dem zweitletzten Platz gelandet war, um seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Wahlkampf zu gratulieren. Er räumte ein, als Parteiloser wohl über kein genügend grosses Netzwerk verfügt zu haben.
Auch Fredy Bressan, Präsident der SVP, war unter den Gratulanten. Dass seine beiden Kandidaten von einem Teil der Parteibasis nicht unterstützt wurden, liess er unkommentiert.
Das Gewerbe brachte seine beiden Kandidaten – Katja Diethelm für den Gemeinderat und Matthias Kuratli für die GPK – erfolgreich über die Runden, hatte jedoch die Initiative zusammen mit der SVP massiv bekämpft und musste nun eine herbe Niederlage eingestehen.
Gewerbevereinspräsident Oliver Hörler nahm’s ebenfalls sportlich. Er zähle auf den gesunden Menschenverstand bei der Umsetzung des fakultativen Referendums.
Ansonsten waren es vor allem Leute aus der FDP und der SP sowie die Vertreter des Initiativkomitees, welche miteinander auf den für sie erfolgreichen Ausgang des Wahl- und Abstimmungssonntags anstiessen.
FDP-Präsident Paul Studach gab sich gewohnt zurückhaltend, als er von der Tposcht auf den durchschlagenden Erfolg der Wahlstrategie seiner Partei angesprochen wurde. „Es ist so herausgekommen, wie wir es gedacht haben“, sagte er lakonisch und mit einem Schmunzeln. Seine Partei habe aber nicht mit der SP zusammengespannt: „Wir haben einfach die vier Besten auf unsere gemeinsame Liste genommen“.
Bei der SP herrschte eitel Freude, dass Bea Weiler im zweiten Anlauf der Sprung in den Gemeinderat gelungen ist. Sie musste vor einem Jahr eine herbe Niederlage einstecken und ist erst die zweite Parteivertreterin nach Ulla Wyser, welche es in der bürgerlich dominierten Gemeinde in die Exekutive schaffte.
Gemeindepräsident Walter Grob ist froh, dass im ersten Wahlgang alles geklärt werden konnte und der Rat wieder komplett ist. Dass nun die Mehrheit der FDP angehört, sieht er nicht als Problem. „Im Gemeinderat spielt die Parteipolitik eine untergeordnete Rolle“. Er beriet sich mit den Neuen über die weiteren Schritte, beginnt das neue Amtsjahr doch bereits in knapp zwei Monaten, am 1. Juni. Vorgängig müssen die Ressorts neu verteilt werden, wobei auch eine Rochade nicht ausgeschlossen ist.
Die Tatsache, dass die Hälfte der Gemeinderäte – vier von acht – weiblich ist, wertete er positiv, gingen doch die Frauen manche Themen anders an und sorgten für ein gutes Klima.