Wenn wir uns die Gedanken der Doppelspur-Befürworter zu Gemüte führen, ist uns aus vielen Gründen sehr unwohl. Da werden die Kurztunnel-Initianten von einem ehemaligen Mitglied des Gemeinderats auf zwängelnde, abgehobene Bürger reduziert, die eher am eigenen, gut gefüllten Portemonnaie interessiert seien, als am Allgemeinwohl. Eine beschämende Geisteshaltung!
Und eine Doppelspur durch den Dorfkern von Teufen – ja, den gibt es (noch!) – wird undifferenziert mit der Bahnführung in Speicher, Trogen und St. Gallen verglichen.
Die positiven Beweggründe für den Kurztunnel, resp. die negativen im Hinblick auf die Doppelspur, dienen seit dem Informationsabend der Initianten ihren Gegnern. Einfach andersrum. Monierten die Initianten, die Doppelspur mit Masten und Oberleitungen verunstalte das Dorfbild, meint jetzt die Doppelspur-Fraktion, ein Tunnel würde das tun. So wird das Richtige zum Falschen gemacht, das Falsche zum Richtigen. Dramatische Probleme werden „aufgezeigt“, wo in Tat und Wahrheit Lösungen gefragt sind und gefunden werden können. Und reflexartig werden die Ungeheuer Zeitdruck und Kosten bemüht.
Was aus dem eigenen Fundus zu bergen war, ist einmal mehr ausschliesslich das angebliche Kosten-Nutzen-Verhältnis der Doppelspur-Befürworter. Damit ist auch sonnenklar, wem sein Dorf im wahrsten Sinne etwas wert ist!
Man würde meinen, hoffen, sich wünschen, die Menschen, zu denen ja auch Lokalpolitiker gehören, seien mittlerweile etwas gescheiter geworden. Nach etlichen Fehlentscheiden sollte Lernfähigkeit für eine couragierte Weitsicht zu Gunsten einer erfreulichen Zukunft, auch für kommende Generationen, erwartet werden dürfen.
Weil bei der Abstimmung des Langtunnels der Bevölkerung von Teufen falsche und ungenügende Informationen zugemutet worden waren, wären nun beherzte Einsicht und Offenheit vorbildlich gewesen.
Andrea & Felix Gmünder, Teufen