
Zehn Übungen pro Jahr sind Pflicht für die Mannschaft der Stützpunktfeuerwehr Teufen-Bühler-Gais. Doch einmal im Jahr gibt es Abwechslung: Bei der sogenannten ‚Bratwurstübung‘. Dieses Jahr war Nostalgie angesagt – unter anderem mit der über 100-jährigen Feuerwehrspritze.

Nur wenige Zuschauer kamen in den Genuss dieses Spektakels – sie fühlten sich zeitweise hundert Jahre zurückversetzt, als sie die Mannen bei ihrer Arbeit beobachteten. So zum Beispiel, als die alte Handspritze eingesetzt wurde.

Das historisch anmutende Gefährt, einst von Pferden gezogen, wurde später von den Tanklöschfahrzeugen abgelöst.

Teufen nahm 1964 als erste Feuerwehr in Ausserrhoden TLF in Betrieb. Später landete es nach mehreren Verkäufen in Rheinau. Per Zufall konnten Mitglieder der nostalgischen Feuerwehr Teufen es vor einigen Jahren zurückkaufen. Nun soll es so restauriert werden, dass es die Anforderungen des Strassenverkehrsamtes an einen Oldtimer erfüllt. Um die Kosten von 42’000 Franken aufzubringen, sucht der Verein nun auch Sponsoren.
Auch Drehleitern und Hebebühnen waren noch nicht bekannt, als die alte Feuerwehrleiter noch in Betrieb war. Auch sie könnte im Notfall noch ihren Dienst leisten, das zeigte die Demonstration am Objekt Alter Bahnhof, wo sie bis zum 3. Stock reichte.
Aus dem Jahr 1996 stammt diese Leiter, die beim Gemeindehaus übungshalber zum Einsatz gelangte.

Interessiert beobachtet wurde die Übung von den Angehörigen der nostalgischen Feuerwehr. Dieser Verein rekrutiert sich aus aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Feuerwehr Teufen; als Mindestanforderung müssen die Mitglieder jedoch mindestens zehn Jahre Feuerwehrdienst geleistet haben.

Dieser Verein entstand vor einigen Jahren, als der alte Tüüfner Feuerwehrjeep zum Verkauf stand. Anstatt ihn dem Meistbietenden zu verkaufen, entschieden ein paar Kurzentschlossene, ihn fachgerecht zu restaurieren, und gründeten dazu den Verein. An speziellen Anlässen und Festen ist er nun wieder zu sehen.
Einer der alten Garde, die mit etwas Wehmut zuschauten, war Werner Schiess. Mit 18 trat er in die Feuerwehr ein, nach 21 Jahren trat er zurück; das ist 42 Jahre her und doch fühlt sich der mittlerweile 82-jährige Veteran heute noch eng mit der Feuerwehr verbunden.
Ein aufmerksamer Beobachter war auch der ehemalige Feuerwehrkommandant Kurt Keller, Leiter des Bauamtes. Zusammen mit Werner Schiess ist er noch einer der letzten, die sich an die Einsätze mit dem TLF-Oldtimer erinnern. Erich Gmünder


