
Zum zweiten Mal trafen sich Interessierte aus der Bevölkerung zusammen mit Vertretern von Kanton und Gemeinde, Appenzeller Bahnen, Raumplanern sowie dem Projektteam zum Workshop über die zukünftige Gestaltung des Dorfzentrums. Es ging dieses Mal darum, die Erkenntnisse aus dem ersten Workshop vom März weiter zu verfolgen, damit das Projektteam einen definitiven Vorschlag ausarbeiten kann. Mitte Mai findet die Präsentation der Ergebnisse statt.
Ein stimmiges Dorfzentrum soll es sein. Das Wort «stimmig» fiel mehrmals an der von Paul Knill, Architekt aus Herisau, geleiteten Diskussion und widerspiegelt den Verlauf des Abends. Von Stimmigkeit wird gesprochen, wenn Teile eines Ganzen gut zusammenpassen und sich widerspruchsfrei ergänzen. Und genau dieser Eindruck wurde dem neutralen Beobachter vermittelt. In vielen Teilaspekten herrschte unter den zahlreichen Teilnehmenden Einigkeit, auch wenn gewisse Details zu regen Diskussionen führten.
Erkenntnisse aus dem ersten Workshop
Der Erhalt und die Stärkung eines vitalen und vielseitigen Gewerbes, die Schaffung von attraktiven Begegnungs- und Aufenthaltsräumen, die Verbesserung der Parkierungslösung, das sind u.a. die erklärten Ziele einer Neugestaltung des Dorfzentrums. Die Ergebnisse aus dem ersten Workshop im März bildeten die Grundlage für die Weiterbearbeitung durch das Projektteam. Dieses hat für den zweiten Workshop drei Varianten entworfen.
Verschiedene Lösungen geprüft
Die erste Variante zeichnet sich durch eine klar abgegrenzte «Terrasse» vor den klassizistischen Bauten mit punktuell gesetzten Treppen sowie einer darauf platzierten Baumreihe aus. Seitens der Fachexperten wird diese Variante als städtebaulich denkbarer Ansatz angesehen, von den Teilnehmenden jedoch eher kritisch beurteilt. Zu hören waren Stimmen, wonach dadurch der Dorfcharakter verloren geht, weil der Ansatz zu städtisch sei.
Bei der Variante 2 zieht sich die Landschaft durch Rabatten bis in das Dorf hinein und soll verbindend wirken. Da kein zusätzlicher Sockel («Terrasse») erstellt wird, werden alle Gebäude gleichwertig behandelt. Durch die stufenfreien, an die Topographie angepassten Fusswegverbindungen ist die Lösungsvariante hindernisfrei und behindertengerecht. Der Platz mit seiner Hangneigung und den Rabatten wird allerdings als nicht geeignet für diesen Ort angesehen.
Bei der dritten und letzten Variante ist die Stützmauer vor der Bibliothek etwas weiter zurückversetzt. Dies gibt bei der Fahrt vom Spar her Richtung Dorfzentrum den Blick auf den Dorfplatz mit Kirche und Brunnen frei. Zudem wird auch ein Velo-Streifen entlang der Fahrbahn ermöglicht. Durch die auslaufende Treppe auf der ganzen Länge der nördlichen Platzhälfte wirkt diese offener und soll die beiden Platzhälften verbinden. Diese Variante bietet durch die auf der gesamten Länge auslaufende Treppe einen offenen und zugänglichen Platz und wird gegenüber der anderen zwei erwähnten Varianten bevorzugt. Optimierungen zu prüfen gilt es bezüglich der Ausdehnung der Sonnenterrasse nach Süden, der Ausgestaltung des Übergangs vom unteren zum oberen Platzniveau und dem Erhalt einzelner Parkplätze vor dem Gemeindehaus.
Tempo 30 oder Zone 30?
Parkplätze sollen nach wie vor möglichst viele erhalten bleiben, andererseits soll eine Mehrfachnutzung der Platzflächen ermöglicht werden. Unabdingbar muss dabei eine zeitlich differenzierte Parkplatzbewirtschaftung sein. Diskutiert wurde auch über die Verlegung des Brunnens. Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass der Dorfplatz auch Grünelemente aufweisen soll.
Was das Tempolimit im Dorfzentrum sowie die Ausgestaltung des Belags des Strassenraums betrifft, wird das Projektteam bis zur öffentlichen Veranstaltung Mitte Mai eine Lösung auch aufgrund der Diskussion aus den Workshops erarbeiten. Erforderlich ist ebenfalls eine Aussage über den Langsamverkehr. Hier sind eine klare Führung und gesicherte Übergange über die Kantonsstrasse (Fussgängerstreifen) erforderlich.
Orientierung am 16. Mai
Der intensive Dialog am Mittwochabend hat gezeigt, dass die Bevölkerung interessiert ist an der Mitgestaltung des Dorfzentrums. Die gewonnen Erkenntnisse fliessen nun in die weiteren Arbeiten des Projektteams ein. Ziel ist, an der öffentlichen Orientierung vom 16. Mai 2018, 19.00 Uhr, im Lindensaal eine konsensfähige Lösung zu präsentieren, die die Anliegen aus den beiden Workshops mitberücksichtigt. Anschliessend wird das Ergebnis von der Arbeitsgruppe beraten, bevor der Gemeinderat das Nutzungs- und Gestaltungskonzept verabschiedet.
Auskunft:
Pascale Sigg, Gemeinderätin und Präsidentin der AG „Gestaltung Dorfzentrum Teufen“
071 333 36 76