Ein Entscheid des Gemeinderates wirft Wellen

18.06.2017 | Erich Gmünder
badi freibad saison 2017 (60)
Badi Teufen: Unter der Oberfläche brodelt es. Archivfoto: EG Erich Gmünder Der Entscheid des Gemeinderates, die Öffnungszeiten im Freibad zu kürzen und das Angebot im Restaurant abzubauen, stösst auf Kritik. Eine Gruppe von Stammgästen der Badi will nun mit einer Fragebogenaktion wissen, was die Bevölkerung davon hält. In der Mai-Ausgabe der Tüüfner Poscht waren die Änderungen im Betrieb der Badi Teufen angekündigt worden. Im Hinblick auf die Badesaison 2017 seien der Dienstleistungsumfang und die sicherheitstechnischen Bedingungen und Massnahmen kontrolliert worden. «Dies hat zur Folge, dass das Freibad Teufen im 2017 mit optimierten Öffnungszeiten aufwartet sowie die Rahmenbedingungen für die Schwimmer verbessert werden», hiess es in der Mitteilung. Was vorerst zu keinerlei Reaktion führte. Diese erfolgte erst mit Verzögerung. So mokierte sich der Teufner Hanspeter Meier in einem Leserbrief auf www.tposcht.ch über die neue Verkehrsregelung mit separaten Spuren für Crawl- und Streckenschwimmer. Die Appenzeller Zeitung glossierte und zog Vergleiche mit der vergangenen Tunnel- und Doppelspurdiskussion. Alles nur ein Sturm im Wasserglas? Mehr zu reden geben nun die betrieblichen Massnahmen. Neben der Kürzung der Öffnungszeiten für Frühschwimmer (noch zweimal wöchentlich) ist dies der Gastrobereich, wo keine täglich wechselnden Menüs mehr angeboten werden. Auch wurden die Eingeklemmten und Gipfeli sowie der «Znüni-Spezial» gestrichen. Einige Badegäste taten sich zusammen und schrieben dem Gemeinderat, er solle die Änderungen wieder zurücknehmen. Gemeindepräsident Reto Altherr und die zuständige Gemeinderätin Katja Diethelm, Ressort Betriebe, zeigten sich gesprächsbereit. Sie empfingen eine Vertretung der Kritiker und erläuterten, weshalb es zu diesen Einschnitten kam. Und sie kamen einen Schritt entgegen: Ab sofort wurden wieder Eingeklemmte und Gipfeli angeboten; diese werden von einer einheimischen Bäckerei geliefert. Personalkosten sparen Soweit so gut. Doch der Gruppe der Unzufriedenen reichte dies nicht. Der Teufner Unternehmer und frühere Gemeinderat Erich Wick gehörte in den letzten Jahren mit seinem Team zu den regelmässigen Besuchern, die nach einem erfrischenden Schwumm im Restaurant zu Mittag assen. Dass die Küche nun nur noch Salat, Hamburger oder Schnitzel mit Pommes frites anbieten dürfe, um Personalkosten zu sparen, leuchtet ihm nicht ein. «Der Koch und seine Gehilfin sind um 10 Uhr hier, haben aber nichts zu tun, während sie früher die Menüs vorbereiten konnten», hat er beobachtet. Ein Teil des Speiseangebotes wird von extern, aus der Küche des Hauses Unteres Gremm bezogen. Auch dass der Bademeister aus dem Restaurant verbannt wurde, wo er vorher jeweils am Morgen Sandwiches belegte und Gipfeli aufwärmte und gleichzeitig den Schalter bediente, findet er falsch. Die Backwaren werden nun von einer Bäckerei im Dorf bezogen. Das Vorgehen des Gemeinderates stört Erich Wick auch aus grundsätzlichen Überlegungen: «Das sind für mich Eingriffe der strategischen Führungsebene im operativen Bereich. Man hat dem Bademeister alle Kompetenzen weggenommen, erwartet aber unternehmerisches Denken», sagt Erich Wick. Er vermute dahinter Rücksichtnahme auf das Gewerbe, das sich möglicherweise durch die Angebote im Badi-Restaurant konkurrenziert gesehen habe. Zurück zum früheren Zustand Ähnlich sehen es Nara Büchel, Nachbarin und regelmässige Besucherin des Restaurants, sowie weitere Frühschwimmerinnen und Stammgäste. «Auf politischer Ebene wurden verschiedene einschneidende Veränderungen für unsere Badi Teufen im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren eingeführt. Diese betreffen insbesondere eine abgespeckte Gastronomie sowie unattraktive und unflexible Öffnungszeiten für Frühschwimmer», steht auf einem Unterschriftenbogen, der nun online sowie gedruckt unters Volk gebracht werden soll. «Das Schwimmbad Teufen soll wieder mehr Kundenorientierung und Flexibilität zeigen – wie in den vergangenen Jahren – , durch eine leistungsfähige Gastronomie mit einem frischen Mittagsmenü, die Wiedereinsetzung der bisherigen Öffnungszeiten für Frühschwimmer» sowie allgemein die «Handhabung der Öffnungszeiten wie in den vergangenen Jahren», heisst es weiter im Begleittext. Mit der Unterschriftenaktion sowie einer Online-Umfrage (link unten) soll der Bevölkerung der Puls gefühlt und aufgezeigt werden, dass es sich nicht nur um Anliegen einer Randgruppe handelt. Oder in anderen Worten: Dem Gemeinderat ein Signal zu senden, «dass den Teufnern nicht egal ist, was da unten passiert», wie es Erich Wick formuliert. Hier geht es direkt zur Online-Umfrage   [post_teaser id=“96886, 97654″]      

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