Leider verhindert die Doppelspur nicht nur eine wirkliche Zentrumsgestaltung mit Verkehrsberuhigung, sondern sie zementiert auch die Unterlassungssünden der vergangenen Jahre. Eine intensive Bautätigkeit voranzutreiben, ohne die sehr belastende Verkehrssituation gelöst zu haben, ist unverständlich und stellt eine visionäre Planungsbereitschaft von Kanton und Gemeinde in Frage. Schade, dass die Wählerschaft nun mit ziemlich vollendeten Tatsachen konfrontiert wird, die nicht befriedigen können. Darum sollte jetzt nicht mit dem Kosten-/Nutzen-Argument entschieden werden, denn es ist unverantwortlich, für die kommenden Generationen einen unglücklichen und unverrückbaren Zustand zu schaffen.
Unsere markanten historischen Gebäude verpflichten uns, unserer Einwohnerschaft und unseren Besuchern einen würdigen und sensibel gestalteten öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen. Wenn die Parkplatzfrage mit einem Parkhaus rasch gelöst wird, kann Einkaufen, Flanieren, Restaurants besuchen, Mitmenschen treffen und öffentliche Dienstleistungen beanspruchen, wieder zu einer vergnüglichen und echten Belebung führen.
Leisten wir uns deshalb heute den Projektierungskredit für den Kurztunnel, damit alle Möglichkeiten für eine dringende Verkehrsberuhigung und eine Zentrumsgestaltung, die ihren Namen verdient, ausgeschöpft werden können. Und sollten die Fachgremien auf den Langtunnel zurückkommen – umso besser!
Annemarie Tischhauser-Vogt, Sonnenberg