Bildbericht: Félice Angehrn
Wie fällt man Bäume sicher und bringt sie rationell aus dem Wald? Drei angehende Forstwarte erhielten im Steineggwald, anlässlich ihres letzten überbetrieblichen Kurses vor ihrer LAP, „den letzten Schliff.“
Forstwarte übernehmen in einem Forstbetrieb alle im Wald anfallenden praktischen Arbeiten. Zu den vielfältigen Arbeiten gehört zur Hauptsache die Holzernte, mit den Teilarbeiten Fällen, Aufrüsten, Rücken und Lagern des Holzes. Hauptsaison für diese Arbeit ist Herbst/Winter.
Wir haben drei Lernende im dritten und letzten Lehrjahr bei der Arbeit besucht. Das Kursobjekt liegt im Gemeindewald Steinegg. Unter der Leitung von Instruktor Michel Kuster vom Verband „Wald Schweiz“ erreichen die angehenden Forstwarte im zweiwöchigen ÜKC folgende Bildungsziele:
- Sicherheitsregeln situationsgerecht anwenden
- Arbeitsauftrag für Holzerntearbeiten umsetzen können
- Holzhauereitechniken festigen
- Grundlagen des Holzrückens kennen / anwenden können
- Arbeitsabläufe in Arbeitsverfahren kennen / anwenden
- Leistungs – und Kostenfaktoren kennen
Sicherheit ist das oberste Gebot im Wald. Die anstrengende Arbeit verlangt grosse Konzentration und Fingerspitzengefühl. Die Forstleute sind rauen Witterungseinflüssen und beschwerlichen Geländeverhältnissen ausgesetzt. Das Team muss funktionieren und in Abläufen denken und handeln.
Die Bäume, die gefällt werden, sind von Revierförster Thomas Wenk gekennzeichnet. Vor dem Fällen der Bäume müssen Strassen und Wege beidseitig abgesperrt werden, damit die Sicherheit der Waldbesucher gewährleistet ist. Dann wird mit der Motorsäge eine Fallkerbe in den Stamm geschnitten. Diese bestimmt die Fällrichtung des Baumes und dient dazu, ein Kippen in die gewünschte Richtung zu ermöglichen.
Stärkere Bäume, welche nicht in die gewünschte Fällrichtung hängen, werden mittels Keilen und einem schweren Hammer ins Übergewicht und somit in die gewünschte Fällrichtung gebracht. Reichen diese Mittel nicht aus, wird der Baum mit Hilfe der Seilwinde zu Fall gebracht. Danach werden die Äste mit der Säge vorsichtig entfernt, ohne den Stamm zu verletzen. Der Stock wird geputzt, bis eine saubere Stirnfläche entsteht und somit niemand verletzt wird.
Dann kommt das Rückefahrzeug, um das Langholz vom Fällort zum Lagerplatz an der LKW befahrbaren Strasse zu rücken. Sehr wichtig ist, dass alle Mitarbeitenden und die Maschinen stets optimal ausgelastet sind und es möglichst zu keinem Unterbruch in der Arbeitskette kommt.
Das Holz vom Steineggwald wird regional an Sägereien verkauft. Die meisten der gefällten Bäume sind Rottannen. Das nicht sägefähige Holz wird zu Energieholz verwertet und den Wärmeverbünden in Teufen und Speicher zugeführt.
Revierförster Thomas Wenk vom Forstamt Teufen ist es sehr wichtig, den Wald ökologisch und nachhaltig zu bewirtschaften, sodass er jederzeit gesund und vielfältig bleibt.