Der 16. September 2017 war in der ganzen Schweiz dem Holz gewidmet. In Appenzell Ausserrhoden wurde am Beispiel der Forstbetriebe Mittelland (Teufen-Speicher, Trogen, Gais) zusammen mit den holzverarbeitenden Betrieben, Sägerei Naef AG in Speicher/Trogen und Nägeli AG in Gais, die Wertschöpfungskette von der Ernte bis zum Endprodukt präsentiert.
Im Steineggwald zwischen Teufen und Speicher führen die Teufner und Trogener Revierföster und Forstwarte die Interessierten durch den Wald. Bis am Mittag sind dies rund hundert Besucherinnen und Besucher. Thomas Wenk, der Leiter der Forstbetriebe Teufen freut sich über das rege Interesse.
Gleich zu Beginn zeigen die Forstwarte, wie ein Baum gefällt wird. «Das hät denn en Knall gmacht.» Nicht nur die Kinder sind beeindruckt, als die hundertjährige Weisstanne krachend zu Boden fällt.
Nun wird der Stamm von den Ästen befreit, in sechs Meter lange Stücke geschnitten und mit der Maschine gleich weggebracht und aufgestapelt. «Mmmh, da schmeckt wie a de Wienacht.» Tatsächlich, der Geruch von frischen Tannennadeln weckt unweigerlich Weihnachtsgefühle.
Dann dürfen die Kinder noch ins Fahrzeug steigen.
Ein Generationenwerk
Michel Kuster, der Revierförster aus Trogen, erklärt den Besucherinnen und Besuchern im Waldabschnitt der «jugendlichen Bäume», welche zwischen zehn und zwanzig Jahre alt sind, dass ein Förster die Bäume «ernten» könne, welche drei bis vier Generationen vor ihm gepflegt haben.
Qualitativ gute und starke Bäume werden gefördert, schwache oder kränkelnde bereits früh geschlagen und verarbeitet. So können dann die nächsten Generationen gesunde Bäume ernten und nutzen. Die Forstarbeit denke langfristig – etwa in Zeiträumen von achtzig bis hundert Jahren.
«Wäre schön, die Politik würde auch über eine Amtsdauer hinausdenken», meint eine Besucherin.
Danach geht es weiter in den Waldabschnitt, in welchem die gesetzteren Bäume stehen, sie sind bereits um die vierzig Jahre alt. Hier hat es vor allem Ahorn und Eschen, und auch hier wird weiter ausgelichtet, so dass Bäume, welche künftig geerntet werden sollen, günstigere Bedingungen für ihre Entwicklung erhalten.
«Das ist unglaublich spannend», meint ein Zuschauer. «Über all das macht man sich keine Gedanken, wenn man durch den Wald spaziert.»
Zum Rundgang gehört auch ein Besuch in der Lagerhalle für Holzschnitzel im Steineggwald. Sie ist seit 2008 in Betrieb und ein Gemeinschaftswerk von Trogen, Speicher, Teufen und Gais.
Es ist eine informationsreiche Runde und auch ein spannender Austausch unter den Besuchern. So werden nach der Führung Ideen diskutiert, wie etwa, Tüüfner Holz für öffentliche Bauten zu nutzen – zum Beispiel für das neue Schulhaus. Vielleicht würden auch private Waldbesitzer ihr Holz beisteuern.