Bildbericht/Video: Erich Gmünder
Vergangene Woche wurde in einer nächtlichen Aktion der erste Tango-Zug in St. Gallen angeliefert und fuhr danach in die Werkstatt in Speicher. Heute erhielten Medienvertreter erstmals Gelegenheit, das nigelnagelneue Fahrzeug bei Tageslicht von innen und aussen zu besichtigen.
Bilder vom neuen Tango-Fahrzeug
Vorgängig informierten Verwaltungsratspräsident Fredy Brunner und Bahndirektor Thomas Baumgartner über den aktuellen Stand der Modernisierung. Diese tritt am Osterdienstag in eine neue Phase. Dann wird der Bahnverkehr zwischen St. Gallen und Teufen für ein halbes Jahr ein- und auf Bahnersatz (mit Postautos) umgestellt. Für den Busbetrieb sind unter Berücksichtigung allfälligen Staus auf der Teufener Strasse fahrplanmässig vier Minuten längere Fahrzeiten eingerechnet, das heisst, die Abfahrt in Teufen verschiebt sich um vier Minuten nach vorne und die Ankunft um vier Minuten nach hinten. „Umso mehr werden dann die Passagiere aus Teufen am 7. Oktober aufatmen: Die Fahrzeit zwischen St. Gallen und Teufen wird dann auf einen Schlag um 6 Minuten verkürzt“, so Fredy Brunner.
In dieser Zeit werden die pendenten Bauprojekte im Eiltempo durchgezogen: Die Anpassungen im Güterbahnhof, die neue Eisenbahnbrücke an der Oberstrasse, der Umbau der Haltestelle Lustmühle und die Verlängerung der Kreuzungsstelle sprich Doppelspur Richtung Niederteufen und der Umbau des Bahnhofs Teufen.
Auf Kurs
Die AB-Spitze zog eine positive Zwischenbilanz. Im Zeitplan liege man drin, so dass der Eröffnung des neuen Ruckhaldetunnels per 7. Oktober nichts mehr im Weg stehe. Auch finanziell liege man trotz verschiedener Projektanpassungen im Kurs. Im Tunnel wird jetzt die Fahrbahn mit Schwellen und Gleisen eingebaut und die Sicherheitsvorkehrungen werden installiert.
Ab August zwischen Teufen und Appenzell
Die neuen Tango-Fahrzeuge fahren vorläufig auf der Strecke der Trogenerbahn und ab August zwischen St. Gallen und Teufen im Testbetrieb. Bereits ab August verkehren sie fahrplanmässig zwischen Teufen und Appenzell. Die vollständige Inbetriebnahme erfolgt ab Sonntag, 7. Oktober, nach einem zweitägigen Fest, und ab Fahrplanwechsel am 9. Dezember sind die Züge dann durchgehend zwischen Appenzell und Trogen unterwegs. Der Viertelstundentakt schliesslich wird im Februar 2019 eingeführt, da erst dann genügend Züge zur Verfügung stehen.
Ende 2021 sollen die Baustellen in Teufen abgeschlossen sein
Danach gibt es nur noch zwei grosse Baustellen auf dem Streckennetz: Die Ortsdurchfahrt Teufen sowie der momentan durch Einsprachen verzögerte Umbau der Bahnhofkreuzung in einen Kreisel. Diese Arbeiten, rechnet Fredy Brunner, sollten Ende 2021 abgeschlossen sein. Dannzumal wird die Reisezeit zwischen St. Gallen und Appenzell noch 31 Minuten betraen.
Das Warten versüssen
„Die Vorfreude ist die schönste Freude, vorher müssen die Passagiere und Anwohner aber noch mit dem Bahnersatz und mit Baustellen leben“, sagte Brunner. Mit einer „Charmeoffensive“ soll den Passagieren das Warten versüsst werden. Ziel aller Bemühungen sei es, viele Leute zum Umsteigen auf die moderne neue Bahn zu bewegen.
Tango tanzt – und quietscht…
Beim Betrachten der Videos ist mehreren Leserinnen und Lesern aufgefallen, dass auch der neue Zug quietscht. Dies nachdem in den Vorankündigungen die Rede von komfortablen und leisen Zügen die Rede war. Dazu Sabrina Huber, Mediensprecherin der Appenzeller Bahnen: „Im Moment darf Quietschen nicht überbewertet werden, da weder Traktion, Gleit-/Schleuderschutz noch Spurkranzschmierung und Schienenkopfkonditionierung optimiert sind. Diese Optimierungen werden während der nächsten Monate im Rahmen der Typentests vorgenommen.“