Erich Gmünder
Gegen die geplante Salt-Mobilfunkantenne an der Rütihofstrasse 1 hagelte es Dutzende Einsprachen bei der Gemeinde. Elmar Müller rechnet mit rund 50 Eingaben von Anwohnern, die er mit seinem Aufruf und einem Flyer mobilisiert hat.
Elmar Müller wohnt an der Rütihofstrasse 3a, just vis-à-vis dem geplanten Antennenstandort, praktisch auf Augenhöhe und in einer Entfernung von weniger als 80 Metern. Als er von der Gemeinde per Einschreiben die Bauanzeige mit Einsprachemöglichkeit erhielt, läuteten bei ihm alle Alarmglocken. «Dagegen müssen wir uns wehren», sagte er sich und trommelte ein paar Nachbarn zusammen.
Und er wurde stutzig, als er in der Zeitung das amtliche Inserat sah: Ohne einen Hinweis darauf, dass bei einer Mobilfunkantenne aufgrund der Immissionen nicht nur direkte Anstösser, sondern auch Eigentümer, Mieter oder Arbeitsplätze in einem Radius von 524 Metern einspracheberechtigt sind. Deshalb entwarf er einen Flyer und streute diesen im fraglichen Rayon, mit klarer Botschaft: «Einladung und Aufforderung zur Einsprache gegen die geplante Salt-Mobilfunk- Sendeanlage.»
Gemeinde aufrütteln
Und er machte sich kundig im Internet, bei Spezialisten und Juristen und fühlt sich bestätigt: «Die Antenne ist am geplanten Standort nicht nötig, sie ist in einer Geländesenke und damit am falschen Standort, sie ist wegen überhöhter Strahlendosis stark gesundheitsgefährdend und führt auch zu einer Wertverminderung der Liegenschaften.»
Seine Mobilisierung sieht er auch als Weckruf an die Gemeinde: Betroffen seien insbesondere Kinder und Personen mit bereits angeschlagener Gesundheit. Einerseits ist die Kita Chinderwelt just im Gebäude an der Rütihofstrasse 1 untergebracht, anderseits sei eine der drei Hauptstrahlrichtungen auf die Schulanlage Niederteufen gerichtet.
«Für eine Gemeinde, die das Unicef-Label ‹kinderfreundliche Gemeinde› erhalten hat, eigentlich ein No-Go», findet er. Dass die Mobilfunkantenne an diesem Standort nicht nötig sei, habe der Salt-Sprecher in einem Interview mit der Appenzeller Zeitung indirekt bestätigt.
Elmar Müller ruft nun die Gemeinde und Salt dazu auf, einen anderen Standort z.B. ausserhalb des Siedlungsgebietes zu finden, womit die Strahlung für die Bewohner weniger belastend wäre.
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