Zum besseren Verständnis wurde ein Modell des Dorfzentrums angefertigt. Bilder: Rosalie Manser
Im Zeughaus fand der erste Workshop im Zusammenhang mit der neuen Dorfgestaltung statt. Aufgerufen hatte die Arbeitsgruppe «Gestaltung Dorfzentrum Teufen». Es ging darum, die Bevölkerung in den Prozess miteinzubeziehen. Ergebnisse aus der Diskussion werden verarbeitet und an einem zweiten Workshop im April nochmals besprochen. Mitte Mai werden die Resultate öffentlich präsentiert.
Nach der Abstimmung vom Mai des letztes Jahres steht fest: Die Appenzeller Bahn fährt in wenigen Jahren doppelspurig durch Teufen. Gelegenheit also, sich Gedanken zu machen, wie in diesem Zusammenhang inskünftig das Dorf gestalterisch und nutzungsmässig aussehen könnte. Seitens der Appenzeller Bahnen und des Kantons wurde zwischenzeitlich das Strassenbauprojekt für den Doppelspurausbau ausgearbeitet.
Parallel dazu hat die Gruppe unter der Leitung von Gemeinderätin Pascale Sigg die Vorarbeiten für die Gestaltung des Dorfzentrums geleistet und dabei die Ziele verfasst. Es sollen attraktive Aufenthalts- und Begegnungsplätze geschaffen und das Gewerbe gestärkt werden sowie Parkplätze erhalten bleiben, dies im Wissen, dass die zukünftige Infrastruktur mit der Doppelspur durch das Dorf gegeben ist.
Die Aufgabe ist nun, unter Berücksichtigung der technischen Randbedingungen der Bahn und der Kantonsstrasse, einen konkreten Nutzungs- und Gestaltungsvorschlag für das Dorfzentrum auszuarbeiten.
Aufwertung des Dorfzentrums
Moderator Beat Rey von der Firma ERR Raumplaner AG in Herisau betonte am Workshop, dass dieser Vorschlag gemeinsam erarbeitet werden soll. Es sei wichtig, dass die Bevölkerung in diesen Prozess miteinbezogen wird, auch wenn die Zeit drängt. Es sei eine letzte Chance, aktiv die Gestaltung an die Hand zu nehmen. Wichtig in diesem Zusammenhang sei, dass die Arbeitsgruppe «Gestaltung Dorfzentrum Teufen» keine fertigen Lösungen präsentieren wolle, sondern Lösungsansätze. Diese gilt es, gemeinsam weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt stehe ein direkter Informationsaustausch.
Sascha Koller, Mitglied der Arbeitsgruppe, zeigte die aus dem Bauprojekt resultierenden Rahmenbedingungen seitens der Bahn und des Kantons und den Handlungsspielraum für die Nutzungskonzeption auf. Im Vordergrund stehen insbesondere die Aufwertung des Dorfzentrums von Teufen und die Schaffung von zentralen Begegnungsorten im Aussenraum um die Gebäude nördlich der Hauptstrasse. Roman Häne vom Projektteam Nordost wies in seiner Situationsanalyse auf die historische Aufarbeitung hin und gab in einer Kurzpräsentation einen Überblick über Themen, Varianten und Module.
Konstruktive Diskussion
In der von Paul Knill geleiteten Plenumsdiskussion kamen die Kernthemen Gewerbe/Parkplätze, Langsamverkehr und die Schaffung von attraktiven Begegnungs- und Aufenthaltsräumen zur Sprache. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Perimeter. Dieser soll sich von der Bahnhofkreuzung bis zum Spar erstrecken, wobei innerhalb des Zentrums auf die unterschiedlichen Nutzungen und Funktionen geachtet werden muss. Gesprochen wurde in diesem Zusammenhang von einer aktiven Zone, dort, wo das Leben stattfindet. Einen Konsens fand auch der Vorschlag der Arbeitsgruppe, einerseits möglichst viele Parkplätze zu erhalten, anderseits eine Mehrfachnutzung der Platzflächen zu ermöglichen. Wie intensiv und bis ins Detail diskutiert wurde, veranschaulicht die Tatsache, dass auch über Strassenbeläge, Bäume und einen Garten vor dem Bibliotheksgebäude debattiert wurde.
Die an diesem Abend gewonnen Erkenntnisse werden nun vom Projektteam weiterverfolgt und analysiert und in das Nutzungs- und Gestaltungskonzept aufgenommen. Beim nächsten Workshop am 25. April 2018 geht es darum, zuhanden der Arbeitsgruppe bzw. des Gemeinderates einen konkreten Vorschlag zu erarbeiten. Zur Sprache kommt dann auch die Verkehrssicherheit für Velofahrer und Fussgänger. R.F