Mit einer Begehung und der Enthüllung einer Informationstafel ist heute die Instandsetzung der historisch wertvollen Gmündertobelbrücke abgeschlossen worden. Die Bauherrschaft freute sich mit den Gemeindepräsidien von Teufen und Stein sowie einer Vertreterin des Bundesamtes für Kultur über die gelungenen Arbeiten.
Regierungsrat Jakob Brunnschweiler enthüllte eine Informationstafel zur Brücke. So können sich Interessierte künftig über die Brückengeschichte vor Ort informieren. „Der bauliche Zustand machte eine Intervention der Gmündertobelbrücke nötig“, sagte Baudirektor Jakob Brunnschweiler, der die geladenen Gäste begrüsste. Denn die Gmündertobelbrücke genügte nicht mehr in allen Belangen den heute gültigen Tragwerksnormen.
Die letzte umfassende Sanierung erfolgte 1960/61 mit der Erneuerung und Verbreiterung der Fahrbahnplatte.1983/84 fanden letztmals Unterhaltsarbeiten an der Konstruktion statt; einzig die Strassenbeläge sind jünger. So führten die steigenden Verkehrslasten der letzten Jahrzehnte beispielsweise dazu, dass auf den Kragplatten die statischen Anforderungen nicht mehr den heute gültigen Normen entsprachen. Die historisch wertvolle Stahlbetonbrücke wurde in den letzten drei Bausaisons erneuert, ohne die repräsentative und einzigartige Ästhetik des Bauwerks zu verändern.
Mit der Sanierung ist der Ausbau und die Erneuerung des Strassenabschnitts Stein – Teufen abgeschlossen. Die tragenden Teile des Bauwerkes können nun weitere 50 Jahre genutzt werden. Die Kosten von rund 8 Millionen Franken konnten eingehalten werden; das Bundesamt für Kultur übernahm davon 500’000 Franken.
Die Bauherrschaft dankt den Planern und den Baufachleuten für die gute Arbeit und der Bevölkerung für die klaglose Hinnahme der Einschränkungen. Die Bauarbeiten konnten ohne Zwischenfälle durchgeführt werden.
Herausragender Stahlbetonbauer als Planer
Erstellt wurde die Gmündertobelbrücke in den Jahren 1907/08 nach einem Projekt von Emil Mörsch. Der damalige ETH-Professor gehörte zu den herausragenden Pionieren der Stahlbetonbauweise. Die Brücke war sogar für kurze Zeit das längste Bauwerk dieser Art in Europa. Daher findet sie aus technischen und ästhetischen Gründen in der Fachliteratur immer wieder Beachtung.