Bildbericht: Erich Gmünder
Das habe er seit 1 5 Jahren nicht mehr so gesehen, sagt Thomas Wenk, der Leiter des Forstamtes Teufen: Gleich im Dutzend waren Fichten im Steineggwald vom Borkenkäfer befallen.
Auf den Käferbefall stiess der Gemeinde-Revierförster im Rahmen der regelmässigen Kontrollgänge. Ein Blick durch den Feldstecher zeigte ausgelichtete Baumkronen mit der typischen Rotfärbung, ein Hinweis, dass die Tanne vom Borkenkäfer geschwächt wurde.
Und bei der Nachschau am Stamm gab es noch deutlichere Hinweise: Das Bohrmehl am Fusse des Stammes zeigt, dass Borkenkäfer am Werk sind.
Eile tat Not: Die Tannen mussten sofort gefällt werden, bevor die Käfer ausgeschlüpft waren.
Insgesamt 40 Tannen wurden in den letzten Tagen gefällt und für die Weiterverarbeitung aufgerüstet. Ein grosser Teil des Stamms eignet sich trotz des Befalls als Nutzholz und gelangt in die Sägerei, die stärker befallenen Teile werden zu Holzschnitzeln verarbeitet.
Damit die Brut sich bei dem feuchtwarmem Wetter nicht weiterentwickeln kann, muss es aber schnell gehen: Bereits heute soll das Holz abtransportiert und gleich anschliessend verarbeitet werden.
Fürs Erste ist damit die Ausbreitung des Borkenkäfers gestoppt.
Thomas Wenk setzt bei der Wiederaufforstung auf borkenkäferresistente Gehölze, wie Weisstannen und Buchen. Der Bestand an anfälligen Rottannen wird mit Blick auf den Borkenkäfer laufend reduziert und soll in Zukunft 10 Prozent nicht überschreiten.
Der letzte grosse Käferbefall liegt über 15 Jahre zurück. Damals konnten in Folge des Föhnsturms Lothar (Stefanstag 1999), die riesigen Mengen Sturmholz nicht in angemessener Frist verarbeitet werden, was zu einem ausgedehnten Befall führte.
Thomas Wenk dankt den Waldbesuchern für das Verständnis gegenüber den für die Jahreszeit ungewohnten Forstarbeiten, welche die Wanderwege und den Vitaparcours vorübergehend behinderten. Für die Aufräumarbeiten wurde heute Vormittag der Zivilschutz eingesetzt. Dabei kamen auch Asylgesuchsteller zum Einsatz.
Bildstrecke:
Bekämpfung des Borkenkäfers im Steineggwald (Blättern):