Grosse Bauprojekte - und mittendrin ein Alpaufzug

18.07.2018 | TPoscht online
baustellen besichtigung AB lustmuehle tunnel 18_07 (234)
Start der Baustellenbesichtigung für die Medienvertreter war die Haltestelle Lustmühle. Die Perrons sind fertig, die Geleise eingebaut, erste Fahrleitungsmasten stehen bereits. Mitte August werden die Perronhäuschen montiert. Fotos: Erich Gmünder
Am 7. Oktober fährt der erste «Tango»-Zug fahrplanmässig durch den neuen Ruckhaldetunnel. Nebst Bauarbeitern und Projektleitern wirkt im Moment auch ein Künstler auf der Baustelle; im Ruckhaldetunnel entsteht ein 700 Meter langer Alpaufzug. Wie am Mittwochvormittag, 18. Juli  an einer Baustellenbesichtigung vor den Medien betont wurden, befinden sich alle Bauprojekte terminlich und finanziell auf Kurs. Seit dem 3. April und noch bis am 6. Oktober 2018 ist die Bahnstrecke zwischen St. Gallen und Teufen unterbrochen. Für die Fahrgäste stehen Bahnersatzbusse im Einsatz.  «Mehr als die Hälfte der halbjährigen Streckensperrung ist geschafft. Wir sind sehr zufrieden, wie wir mit den Bauarbeiten vorankommen. Es freut uns, ab Oktober unseren Fahrgästen die modernen Appenzeller Bahnen präsentieren zu dürfen», so Thomas Baumgartner, Direktor der Appenzeller Bahnen (AB). Täglich 100 Leute im Einsatz Auch für die Automobilisten entlang der Strecke ist deutlich erkennbar, dass bei den AB einiges in Bewegung ist. Durchschnittlich stehen täglich gegen 100 Leute im Einsatz, sodass die vielen Bauarbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden können. Die Koordination der Baustellen ist komplex, der Zeitplan straff. Ab September finden erste Testfahrten statt. Während der halbjährigen Sperre erfolgen der Zusammenschluss der Strecken St.Gallen-Appenzell und St.Gallen-Trogen im AB-Bahnhof St. Gallen, die Fertigstellung des Ruckhaldetunnels, die Erneuerung der Kreuzungsstelle Liebegg sowie die Verlängerung und der Ausbau der Haltestelle Lustmühle. Gleichzeitig werden die Haltestellen Riethüsli, Lustmühle und Sternen behindertengerecht neu- bzw. umgebaut. Ebenso erfolgten der Abbruch der alten und die Erstellung der neuen Eisenbahnbrücke über die Oberstrasse. Die Montage der Sicherungsanlagen, der Fahrleitungen und Bahnübergänge erfolgt in den nächsten Wochen. 1’780 Meter Kabelkanäle wurden allein in der Liebegg für die neuen Anlagen verlegt. Die inhaltliche und zeitliche Koordination mit allen beteiligten Fachdiensten und Unternehmen ist der wichtigste Erfolgsfaktor, damit die Neubaustrecke am 7. Oktober 2018 für die Fahrgäste zur Verfügung steht. Lustmühle und Liebegg: Kreuzungsstellen für höhere Fahrplanstabilität Die Haltestelle Lustmühle bekommt ein neues, modernes Gesicht und wird den neuen Zügen angepasst. Dazu gehört die Perronerhöhung. Sie erleichtert den Ein- und Ausstieg für Gehbehinderte sowie für Fahrgäste mit Velo, Koffer oder Kinderwagen wesentlich. Im Endausbau ist ebenfalls die neue, 400 Meter lange Kreuzungsstelle in Richtung Teufen. Dort werden sich ab dem Fahrplanwechsel die Züge begegnen. Die bestehenden Gleisanlagen wurden entfernt, eine Stützmauer gebaut und neue Gleise verlegt. Über 6’000 m3 Aushubmaterial transportierten zahlreiche Lastwagen von der Baustelle ab. Mehr als 400 m3 Konstruktionsbeton sichern in Form von Stützmauern Hang und Gleise. Auch die Anlagen bei der 70 Meter langen Kreuzungsstelle Liebegg erreichten teilweise das Ende der Lebensdauer. Sie mussten ersetzt werden.
Der Abstand zwischen Strasse und Bahn wurde vergrössert.
Die neuen Gleise und Weichen wurden versetzt eingebaut und eine Hangsicherung (Seite Brandtobel) erstellt. «Die grössten Herausforderungen in diesem Abschnitt sind der kleine Abstand zwischen Strasse und Schiene sowie die zehn Bahnübergänge», so Bruno Huber, Teilprojektleiter Liebegg. Die Bahnübergänge werden mit Ampeln gesichert statt der bisherigen Andreaskreuze.  pd/TP
Die neue Haltestelle Riethüsli steht kurz vor Vollendung.
Sie wird von der VBSG-Haltestelle des GBS mit einer breiten Treppe erschlossen.
Der Künstler Pirmin Breu erklärt sein Werk; den längen Alpaufzug der Welt auf 700 Metern Länge.

Der längste Alpaufzug geht durch den Ruckhaldetunnel

Ein 700 Meter langer Alpaufzug, der von St. Gallen Richtung Appenzellerland geht, entsteht in diesen Tagen im neuen Ruckhaldetunnel. Der Künstler Pirmin Breu – bekannt für seinen «Alp-Auf-Zug» – plant das aussergewöhnliche Projekt seit rund einem Jahr. «Zur Vorbereitung habe ich in einem ähnlichen Tunnel Tests gemacht und bin durchgefahren», so der Künstler mit Appenzeller Wurzeln. Diverse Gegebenheiten beeinflussen das Gelingen: Die Grösse der Figuren, die Geschwindigkeit des durchfahrenden Zuges, die Lichtverhältnisse und letztlich auch die zeitliche Abstimmung mit den Bauarbeiten im Tunnel. Gute Vorbereitung sei das A und O. So hat Pirmin Breu Schablonen vorbereitet, mit welchen er und sein Team die Wandbemalung anbringt.
Der Graffiti-Künstler arbeitet mit Schablonen.
Rund 250 Figuren werden es sein – die Ziegen voraus und der Bless zuhinterst, dazwischen alle Figuren des traditionellen Alpaufzugs.
Die Figuren werden nachträglich schattiert, um bei der Vorbeifahrt einen leichten 3D-Effekt zu erzielen.
«Ich spüre einen gewissen Druck und gleichzeitig grosse Vorfreude, bis ich das erste Mal mit dem Zug durch den Tunnel fahren kann, um die Wirkung des Alpaufzugs zu testen», erzählt der Künstler. Eine Durchfahrt dauert 50 Sekunden. pd.
Der erste Tango-Zug ist im Depot Speicher eingetroffen. Archivfoto: EG

Neue «Tango»-Züge ab Mitte August erstmals in Teufen

Die neuen «Tango»-Züge ermöglichen Menschen dank dem Niederflureinstieg ein einfaches, ebenerdiges Einsteigen in den Zug. Von einem entspannten Einstieg profitieren auch Personen mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollkoffern. Auch der Transport von Fahrrädern wird erleichtert. Auf der Strecke Trogen-St.Gallen-Appenzell werden ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 durchgehend 1.-Klasse-Abteile angeboten. Das elegante Design und die indirekte Beleuchtung versprechen ein komfortables Fahrerlebnis. Die Züge sind 52.6 Meter lang, haben 147 Sitzplätze (davon 12 in der 1. Klasse) und 218 Stehplätze. Lieferantin ist die Stadler Rail AG. Ein erster «Tango» wird ab Mitte August 2018 zwischen Appenzell und Teufen unterwegs sein, die weiteren Fahrzeuge werden laufend in den Fahrgastbetrieb genommen. Seit April finden Testfahrten statt und die «Tangos» sind bereits auf der Strecke St. Gallen-Trogen  sichtbar. pd.  

Appenzellerland tanzt Tango: Eröffnungsfest am Samstag, 6. Oktober 2018

Am Samstag, 6. Oktober 2018 zwischen 10.00 und 18.00 Uhr, bitten die Appenzeller Bahnen zum Tanz. Die Bauarbeiten werden dann abgeschlossen und die neuen «Tango»-Züge in Betrieb sein. Geplant sind diverse Schauplätze und Attraktionen zwischen dem Riethüsli und dem AB-Bahnhof St. Gallen:
  •  Teufen-St.Gallen: Pendlerfahrten mit den neuen «Tangos», Extrahalt am Güterbahnhof
  •  Riethüsli: Ausstellung zum Ruckhaldetunnel des Museumsvereins Appenzeller Bahnen
  •  Lattich: Diverse Shows rund ums Motto «Appenzellerland tanzt Tango»
  •  AB-Bahnhof St. Gallen: Showroom, Verkauf Zahnstangen-Zacken der Ruckhalde
  •  KinoK (Lokremise): Filmvorführung eines Bahnfilms
Detaillierte Informationen zum Programm stehen ab Ende August unter www.modernisierung-ab.ch zur Verfügung. pd.    

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