Mit einem gemütlichen Wahlfest im Stil eines Appenzeller Abends im Zeughaus feierte das offizielle Teufen seinen 14. Landammann und die Wiederwahl seiner beiden Regierungsvertreter, Marianne Koller, FDP, und Matthias Weishaupt, SP.
Viel Applaus und Trost erhielt aber auch die FDP-Kandidatin Monica Sittaro für ihren engagierten Wahlkampf, der nicht von Erfolg gekrönt war.
Der Teufner Journalist Hanspeter Spörri führte gewandt durch den Abend und kündigte die Highlights und die Gratulanten an. Als ersten Gemeindepräsident Walter Grob, der die Wahl des 14. Landammanns zum Anlass nahm, an die Geschichte des historischen Ortes und die berühmten Landammänner aus Teufen zu erinnern.
Grob überreichte dem Gesundheitsdirektor sowie der frischgebackenen Teufner Oberrichterin Michèle Gasser Aebischer Gesundheitsprodukte aus Teufen und vergass auch Monica Sittaro nicht, die von ihm ebenfalls einen „Trostpreis“ erhielt.
Dass ausgerechnet ein Historiker den historischen Erfolg der SP schaffte und der 1913 gegründeten SP Ausserrhoden zum ersten Landammann in ihrer Geschichte verhalf, daran erinnerte der Präsident der SP Ausserrhoden, Yves Noël Balmer.
Eine Art inoffizieller Amtsübergabe inszenierte Frau Landammann Marianne Koller-Bohl. Sie übergab ihrem Nachfolger ein symbolisches Geschenk: Eine Kugel in einem Steinbecken. Die Kunst sei, die Kugel immer im Gleichgewicht zu halten, ein Symbol für den Ausgleich, für den der Landammann verantwortlich sei.
Als offizieller Vertreter des Kantons gratulierte Kantonsratspräsident René Rohner; er überreichte dem Gesundheitsdirektor einen Pfefferminztee.
Die Teufner Gemeinderätin und Schulpräsidentin Ursula von Burg verpackte die Freuden und Leiden in politischen Ämtern in einen fetzigen Rap, wobei in Ermangelung eines Orchesters die ganze Gesellschaft den Rhythmus dazu klatschte.
Gute Balance finden
Matthias Weishaupt bedankte sich sichtlich gerührt bei seiner Frau Herta und den zwei erwachsenen Kindern sowie allen Weggefährten für die Unterstützung bei der Wahl und formulierte seine Hoffnung, „immer wieder von neuem die richtigen Entscheidungen zu treffen, mit einer guten Balance von Reflexion und Entscheidungsfreudigkeit, mit einer guten Mischung von Innen- und Aussensicht, zum Wohl von allen Menschen, die in Appenzell Ausserrhoden leben und arbeiten.“
In seiner Grundsatzrede wünschte er sich auch vom Kollegium, dass dieses immer wieder um Einsicht und Erkenntnis ringe, selbstkritisch sei und den Dialog suche, um Vertrauen zu schaffen und eine nachvollziehbare Poltik zu machen. Prüfstein für das Gelingen dieser Arbeit sei „in der Gegenwart das Wohl der Schwachen und in der Zukunft das Wohl der kommenden Generationen, im Sinne eines umfassenden Generationenvertrages: ökonomisch, ökologisch, sozial und kulturell.“
Der frischgebackene Landammann gratulierte auch dem während seiner Rede eintreffenden, neuen Regierungsrat Alfred Stricker – hier mit seiner Gattin Regula – zur glanzvollen Wahl.
Die Harmoniemusik Teufen unter Leitung von Gerhard Pachler eröffnete den musikalischen Reigen mit „Purple Rain“ von Prince, interpretiert von den beiden Solisten, Priska Weder, Gesang, und Lukas Würmli am Saxophon sowie weiteren kurzen Showeinlagen.
Das Trio „Tüüfner Gruess“, mit Roman Brülisauer am Hackbrett, Werner Nef am Akkordeon und dessen Tochter Claudia Nef am Bass sorgte für gemütliche Stimmung. Fehlte nur noch, dass der Landamme mit seiner Frau das Tanzbein schwang…
Kartoffelgratin mit einem Karreebraten und ein riesiges Dessertbuffet aus der Lindenküche, gestiftet von der Gemeinde Teufen, rundeten den Abend ab.
Den Schlussakzent setzte draussen ein wunderschöner Sonnenuntergang – die Genossinnen und Genossen werteten die Abendröte ganz verzückt als Zeichen vom Himmel zum Abschluss eines historischen Tages.
Bildbericht: Erich Gmünder
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