696 Stunden für 55 Einsätze

10.12.2025 | Nerina Keller

Am Montagabend versammelte sich die Feuerwehr TBG zum Jahresrapport. Während rund einer Stunde informierte Kommandant Dominik Krummenacher über Einsätze im vergangenen Jahr, Ausbildungen, Anschaffungen, Abschiede und Neuzugänge. Und über die Integration der Feuerwehr Stein ab 2026. Danach folgte der gemütliche Teil mit Abendessen und Bar.

Zu Beginn des Anlasses gibt es einen Rückblick auf die spannendsten Einsätze des Jahres 2025. Fotos: nek

«Das wird der letzte Rapport in dieser Form sein», sagt Kommandant Dominik Krummenacher bei der Begrüssung. Grund dafür ist Traktandum 5 auf der Einladung: der «Anschluss Stein AR». Ab dem neuen Jahr ist die Feuerwehr Stein nämlich Teil des Zweckverbands Teufen Bühler Gais. Dies hatte die Steiner Stimmbevölkerung am 28. September beschlossen. «Dazu später mehr», verspricht Dominik Krummenacher zu Beginn des Rapports. Es stehen noch andere Traktanden an.

Dank den Ehrenamtlern

Nach der Begrüssung durch den Kommandanten richtet sich auch Gemeindepräsident Reto Altherr mit einem Wort an die Feuerwehrleute. Er verdankt die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr das ganze Jahr über «im Namen der Bevölkerung und auch persönlich». Auf die bevorstehende Integration der Feuerwehr Stein blickt er optimistisch: «Ich bin überzeugt, dass das Vorhaben gelingt.» Zum Abschluss wünscht er ein erfolgreiches Feuerwehrjahr 2026. Dem Dank schliesst sich auch Dominik Krummenacher an. Auf seiner Folie steht: «Ehrenamtler haben auch nicht mehr Zeit als andere. Aber sie haben mehr Herz.» Die Bereitschaft, Tag und Nacht auf Abruf im Einsatz zu sein, würdigen er und später auch Kommissionspräsident Beat Signer an diesem Abend mehrmals.

Viele Ernsteinsätze und eine virale Challenge

Inhaltlich beginnt der Jahresrapport dann mit dem Rückblick. Dominik Krummenacher lässt das Jahr 2025 anhand einiger spannender Einsätze Revue passieren. Pointiert – und humorvoll – kommentiert er, was die Feuerwehr TBG bei Einsätzen antraf. Ein Verkehrsunfall vor der Haslenbrücke wegen Glatteis, ein brennender Strommast in Gmünden, der erste Einsatz mit der neuen Autodrehleiter in Gais sind nur einige Beispiele. Für Schmunzeln an den Tischen sorgen die «obligate Katzenrettung» oder der Bub, der in seiner Schule die Brandmeldeanlage betätigte. «Aus Neugier auf die Feuerwehr auf Platz.» Zahlenmässig leistete die Feuerwehr dieses Jahr 55 Einsätze. Insgesamt waren das 696 Stunden. Zum Vergleich: 2024 waren es 70 Einsätze und 1206 Stunden.

Einen harmlosen, aber dafür viral gegangenen Einsatz leistete die Feuerwehr TBG im Oktober bei der «Baumpflanz-Challenge». Am ersten Olma-Samstag pflanzten einige Mitglieder in spektakulärer Feuerwehr-Manier inklusive Blaulicht drei Bäume im Wald. Für jede Gemeinde einen: eine Tanne, eine Buche und eine Grau-Erle. Wenn auch eine «Bieridee», die Challenge war sehr öffentlichkeitswirksam. Rund 140’000 Aufrufe konnte das Video zur Aktion auf Facebook verzeichnen.

Ausbildung und Anschaffungen

Fortlaufende Ausbildungen sind ein wichtiger Teil der Feuerwehr. 2025 lagen die Schwerpunkte bei der Arbeit auf Dächern, dem Befördern von Wasser über weite Strecken mittels Motorspritzen und auch der Atemschutztag im «Haus Honegger» war ein erfolgreicher Tag mit Mehrwert. «Leider wird das Haus bald abgerissen», sagt Dominik Krummenacher. Während der letzten Jahre diente es der Feuerwehr mehrmals als realistischer Übungsort für Atemschutzübungen. Die Arbeit auf Dächern oder mit Motorspritzen werden auch im kommenden Jahr wieder geschult. Beim Ausblick kommt der Kommandant aber auch auf Überdruckbelüftung zu sprechen, zu der eine Ausbildung erfolgen soll. Oder eine Löschdecke, die zum Beispiel beim Brand eines Elektro-Fahrzeuges eingesetzt werden könnte.

Die roten Shirts, Pullover und Jacken erscheinen während der Veranstaltung mehrmals auf den Präsentationsfolien. Die Anschaffung neuer Bekleidung ist 2026 ein wichtiger Punkt. Weil durch den Anschluss der Feuerwehr Stein ab Januar sowieso ein neuer Name und ein neues Logo fällig werden. Aber auch, weil Funktionalität und Optik wichtig sind. Neue Hosen haben die Mitglieder bereits erhalten. Nun geht es um die Oberbekleidung. «Ihr könnt euch vorstellen, dass das ein bisschen etwas kostet für 160 Leute», sagt Dominik Krummenacher. Auf kantonaler Ebene sollen im kommenden Jahr Grosslüfter beschafft werden, je einer in Herisau, Appenzell Heiden und Teufen stationiert. «Da diskutieren wir unter den Stützpunktkommandanten und der Assekuranz schon eine Weile drüber, welches Modell das richtige ist.» Ein solches Belüftungsgerät ist bei Grossbränden von Nutzen. Für die Entrauchung oder Belüftung von grossvolumigen Gebäuden, Tiefgaragen oder Tunnelanlagen.

Verabschiedungen und Neuzugänge

Für die Verabschiedungen an diesem Abend ist der Präsident der Kommission, Beat Signer aus Gais, zuständig. Markus Habermacher wird als erster nach vorne gebeten. Er geht nach rund 22 Jahren als Materialwart in Pension. «Du warst das erste Mitglied mit einer Vollzeitanstellung», sagt Beat Signer zu ihm. Dann kommt er auf den Brand-Unfall während einer Übung von 2018 zu sprechen, bei dem Markus Habermacher schwere Verletzungen erlitt. Stück für Stück kämpfte er sich zurück in den Alltag und seinen Beruf. Beat Signer wünscht ihm für die Pension alles Gute. Markus Habermacher bedankt sich und übergibt seinem Nachfolger Christian Andraska anschliessend symbolisch den Schlüssel. Dann fügt er an: «Ich übernehme heute Abend das Bier und den Saft.» Er erntet Applaus.

Ebenfalls mit persönlichen Worten und einem Geschenk verdankt und verabschiedet Beat Signer die Feuerwehrmitglieder, die nach 20 Jahren in den Ruhestand gehen. Und wer schon 10 Jahre dabei ist, bekommt ein Sackmesser. Nebst Verabschiedungen gehören auch Beförderungen und die Begrüssung der Neuzugänge dazu. Dominik Krummenacher stellt die Nachwuchs-Feuerwehrler und Feuerwehrlerinnen alle mit Namen vor. Sie stehen kurz auf, grüssen den vollen Raum mit einem «Hoi zäme» oder «Hallo mitenand». Die Truppe grüsst freundlich zurück.

Stein kommt zur «TBG»

Und dann geht es endlich um das ganz am Anfang angekündigte Thema: Die Aufnahme der Feuerwehr Stein in den Zweckverband Teufen Bühler Gais ab dem 1. Januar 2026. Dominik Krummenacher zeigt einige Folien mit dem neuen Organigramm und Übungsplänen. Die Feuerwehr Stein wird demnach als neuer «Zug 5» eingegliedert. In einer anderen Spalte sind die «Fahrer S» abgebildet und auch das Kommando und der Stab erhält eine Erweiterung durch Kdo Mitglied Lukas Sonderegger, Zugführer Urs Meier, Zugführer Stv. Jan Eugster.

«Logo und Name sind ein grosses Thema», sagt Dominik Krummenacher. «Wir wissen noch nicht, wie wir ab dem neuen Jahr heissen und wie unser Logo aussehen wird.» Es sind also kreative Ideen gefragt. Auf dem Tisch im Eingang steht eine Urne. «Bitte bringt eure Ideen ein», sagt der Kommandant. Die Findungsgruppe startet am 10. Dezember mit der Auswertung. Bis ungefähr Mitte Februar soll der neue Name dann bekannt sein. Dann kann auch die neue Bekleidung beschafft werden. «Man sieht, wir heiraten», sagt Dominik Krummenacher abermals humorvoll. Auf seinen Folien sind zwei Eheringe abgebildet zwischen den Fotos der Feuerwehr TBG und Stein. «Das braucht halt manchmal etwas Zeit.» Bevor er die Anwesenden in den gemütlichen Teil entlässt, betont er nochmals die Transparenz bezüglich des Zusammenschlusses. «Wir kommunizieren gerne offen und haben keine Geheimnisse diesbezüglich. Wenn es also Fragen gibt, kommt jederzeit auf uns zu.»

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