«Jedi Chatz zellt»

04.11.2025 | Nerina Keller

Am 15. November findet in Stein der erste «Appenzeller Kastrationstag» statt. Ziel des Anlasses: Möglichst viele Katzen aus halbwilden und wilden Populationen kastrieren –kostenlos. Organisator ist der Appenzeller Tierschutzverein. Vereinspräsident Robert Di Falco freut sich auf den erstmals stattfindenden Anlass. Bis am 7. November werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Und das, obwohl bereits rund 80 Katzen auf der Liste stehen.

Herr Di Falco, wie kommt es zum allerersten Appenzeller Kastrationstag?

Wir setzen uns beim Tierschutzverein seit einiger Zeit mit dieser Thematik auseinander. Und wir unterstützen auch schon länger punktuell, wenn es darum geht, Katzen einzufangen und zu kastrieren. Dass es so einen Kastrationstag gibt, hat sich in anderen Kantonen bereits etabliert. Ich freue mich, dass wir damit jetzt für beide Appenzell nachziehen können. Der Vorteil eines solchen «Grossanlasses»: Wir können viele Tiere auf einmal kastrieren und gleichzeitig auf die Thematik aufmerksam machen.

Von wie vielen ist die Rede?

Erfreulicherweise schlägt uns weniger Skepsis entgegen als erwartet. Mit den rund 80 angemeldeten Tieren stossen wir schon beinahe an unsere Kapazitätsgrenzen. Durch die Zusammenarbeit mit «NetAP» (Network for Animal Protection) können wir das als eher kleine Sektion des Schweizer Tierschutzes STS überhaupt stemmen. Es wird ein grosses Team von Tierärzten und -ärztinnen und Assistierenden vor Ort sein. Aber ein intensiver Tag wird das bestimmt. (lacht)

Anmeldungen sind aber trotzdem noch möglich?

Ja, bis zum 7. November ist eine Anmeldung noch möglich. Weitere Anmeldungen werden wir nach Dringlichkeit behandeln oder auf weitere Tage verlegen. Wir kastrieren die Katzen kostenlos – sind aber für jede Spende oder Unkostenbeitrag dankbar.

Wer soll sich denn da anmelden?

Wir sprechen alle an, welche Orte kennen, an denen sich Katzen ungehindert fortpflanzen können und es bereits sehr grosse Katzenpopulationen gibt. Oder die früh genug dafür sorgen wollen, dass es nicht zu einer unkontrollierten Vermehrung kommt. Das ist erfahrungsgemäss vor allem auf Bauernhöfen oder eher unzugänglichen Gebieten auf dem Land der Fall. Auf manchen Höfen sind es schnell mal über 20 Katzen, welche sich irgendwie durchschlagen müssen. So verliert man schon mal den Überblick, wie viele Tiere einem tatsächlich gehören.

Katzen wird gerne zugeschrieben, dass sie problemlos ohne menschliche Pflege zurechtkommen. Das kann aber täuschen.

Warum ist die Kastration der Katzen wichtig?

Uns geht es in erster Linie um das Wohl der vernachlässigten Tiere. Katzen haben selbst keine Kontrolle über ihre Fortpflanzung. Die Bestände wachsen so extrem schnell und für die Katzen bedeutet es Stress, ständig trächtig zu sein.

Manche Landwirte versuchen auch, die Situation mit teilweise brutalen Massnahmen in den Griff zu bekommen. Aber warum gesunde Tiere töten? Durch das Angebot der kostenlosen Kastration hoffen wir, den Nachwuchs an Katzen nachhaltig eindämmen zu können und das Leid zu verringern. Zudem sind auch viele dieser wilden Katzen ungeimpft und verletzt oder krank. Sie leiden, müssen sich irgendwie durchschlagen oder verenden elendiglich. Katzen wird gerne zugeschrieben, dass sie problemlos ohne menschliche Pflege zurechtkommen. Das kann aber täuschen. Bei unserer Arbeit für den Tierschutz sehen wir viel Tierleid, weil Katzen verwildern.

Gibt es Zahlen zu der wilden Katzenpopulation in Appenzell?

Diese Frage bekommen wir oft gestellt. Und beantworten lässt sie sich kaum. Wir gehen von mehreren hundert Tieren aus, die keinem Halter zugeschrieben werden können. Aber eine zuverlässige Angabe können wir nicht machen. Hier soll aber der Aktionstag auch etwas helfen. Wir erhoffen uns einen Überblick über das tatsächliche Ausmass und die Orte, wo viele halbwilde und wilde Katzen leben.

Anmeldung und Helfer-Aufruf

Bis zum 7. November können noch Katzen angemeldet werden für die Kastration am 15. November in Stein. Robert Di Falco sagt dazu: «Unbedingt beide Geschlechter anmelden. Wir können bloss etwas erreichen, wenn wir möglichst flächendeckend kastrieren.» Es werden auch noch Helfer und Helferinnen gesucht. Katzenbesitzende und Helfende können sich hier melden.

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