

An den Schweizermeisterschaften in Frauenfeld stiess die 25-Jährige die Kugel auf 16,92 m (womit sie zum fünften Mal in Folge Meisterin wurde), am Meeting in Zürich auf 16,91 m. Im Prinzip könne sie mit der bisherigen Saison zufrieden sein. Allerdings wäre es schön gewesen, es wäre ihr eine grössere Weite gelungen, fügt sie an. «Beim Einstossen habe ich da und dort gemerkt, dass mehr drin liegt. Aber ich muss das einmal im Wettkampf zeigen.»
Potenzial noch nicht ausgeschöpft
An den Europameisterschaften in Rom (2024, Freiluft) und in Apeldoorn (2025, Halle) war Mazenauer bereits Teil der Schweizer Delegation. Die Weltmeisterschaften sind auf Aktivstufe für sie nun eine Premiere. Und auch für ein ganzes Land: Die Athletin aus Bühler ist die erste Schweizerin, die in einer Wurfdisziplin an einer WM teilnimmt. Sie sei realistisch, sagt sie im Hinblick auf ihre Ziele. «Wenn ich in die Nähe von 17.55 m komme, wäre das gut. Ich möchte zum Schluss einer langen Saison noch einmal eine entsprechende Leistung abrufen.» Der Schweizerrekord liegt bei 18,02 m. Wo und wie könnte sie diesen halben Meter noch «zusetzen»? Es gebe mehrere Bereiche, in denen sie das Potenzial noch nicht ausgeschöpft habe, meint sie und nennt die Kraft, die Schnelligkeit, die technischen Bewegungen, auch den mentalen Aspekt. Unter Druck setzen möchte sie sich nicht wegen einer «Jagd» nach dem Rekord. Dieser komme, wenn er komme.
Wettkampf am 20. September
Am Freitag ist Miryam Mazenauer nach Tokio geflogen. Ihr Einsatz steht erst am Samstag, 20. September, auf dem Programm. Sie werde bis dahin bereits im Athletenhotel wohnen, die Trainingsanlagen nützen und sich intensiv vorbereiten. «Vielleicht gehe ich auch einmal ins Stadion, um den anderen Schweizerinnen und Schweizern zuzusehen.» Der Verband «Swiss Athletics» hat vor Ort einen Fan-Event angesagt, der Schweizer Botschafter und Schweizer Athletinnen und Athleten werden anwesend sein. «Aus meinem privaten Umfeld weiss ich von niemanden, dass die weite Reise angetreten wird. Aber es werden offenbar schon einige Interessierte aus der Schweiz die WM besuchen.» Japan boome touristisch. Manche Leute würden die Titelkämpfe wohl mit Ferien verbinden, vermutet sie.
Infrastruktur in Teufen nutzen
Weiterhin ist Adrian Rothenbühler im Training für Kraft und Athletik zuständig. Ihr Freund Marco Forrer, Eishockeyprofi beim EHC Visp, ist für die technischen Aspekte des Trainings verantwortlich. Sie unterrichtet in Bern in einem Teilpensum an einer 3. und 6. Primarklasse. «Einige Schülerinnen und Schüler haben mir Anfang September nach meiner WM-Selektion am Montagmorgen schon zur WM-Teilnahme gratuliert, bevor ich etwas sagen konnte…» Während mehrerer Jahre war Appenzellerland Sport Mazenauers Trainingsbasis – zunächst als Sportschülerin, nachher im Sportleistungszentrum. Sie sei immer noch ab und zu in der Heimat, gehe bei Appenzellerland Sport ein und aus – nicht nur zum Plaudern und zum Austausch von Erinnerungen bei einem Kaffee. «Ich bin froh, dass ich die dortige Infrastruktur benützen darf, wenn ich mich im Appenzellerland aufhalte.» 28 bis 32 Jahre sei für Kugelstösserinnen das ideale Alter, sagt sie, angesprochen auf ihre Perspektiven. «Ich möchte noch mehr in den Sport investieren. Die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028 sind ein Ziel, auf das ich hinarbeiten will.» pd